Sakrale Kunst ist Ausdruck der Sehnsucht nach Gott
Sakrale Kunst hate eine hohe Anziehungskraft - nicht nur wegen der Schönheit der Objekte, sondern aufgrund der Sehnsucht nach Gott, die in jedem Menschen lebt". Das sagte der St. Pöltner Bischof Klaus Küng bei der Eröffnung der diesjährigen Sonderausstellung des Diözesanmuseums "Kirche und K... - Sakrale Ausstattungen zwischen Kult und Kunst" im Sommerrefektorium des Bistumsgebäudes. Die Sehnsucht nach Gott spiele in der Wechselbeziehung von Kunst, Kult und Kirche eine große Rolle und sei ein "Hinweis auf den Schatz, der dahinter liegt: der Glaube und die Liebe", wie Küng betonte.
Die bis 29. Oktober zugängliche Ausstellung stellt die historische Entwicklung der "zum Gottesdienst gehörenden Dinge" dar und veranschaulicht diese mit signifikanten Beispielen. Die Kirche habe viele Schätze, die jedoch anderer Art seien als die Kritiker einer vermeintlich "reichen Kirche" meinten, führte Küng aus. Diese Schätze würden immer den Kult betreffen und in Beziehung zu Gott stehen: "In den Objekten steckt nicht nur Kunstfertigkeit, sondern auch Glaube und Hingabe, oft von ganz einfachen Menschen."
Kult und Kunst seien untrennbar miteinander verbunden, sagte auch der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler. Sakrale Kunst sei "prägend für unsere Kultur" und wirke auch in den weltlichen Bereich hinein. Auf die bedeutende Rolle sakraler Kunst in Niederösterreich wies Landtagspräsident Hans Penz hin. Es sei ein großes Verdienst der Diözese, die Kulturschätze der Nachwelt zu erhalten, und des Diözesanmuseums, diese der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
"Kirche ist auf Kunst angewiesen"
Die Sonderausstellung ist der Bedeutung sowie den Typen und Formen des sakralen Kunstgutes gewidmet, erklärte Diözesanmuseumsdirektor Wolfgang Huber. Ihre Verwendung in der alten und der durch das Konzil erneuerten Liturgie, die manche der sakralen und liturgischen Objekte funktionslos machten, werde dabei thematisiert.
"Die Kirche braucht Kunst zur Vermittlung ihrer Botschaft", so Huber. "Sie ist zur Ausstattung auf die Kunst angewiesen." Für die sakrale Kunst sei die "Verwiesenheit auf die Eucharistie konstitutiv". Eines der zentralen Ausstellungsstücke, die Holzskulptur "Christus mit dem Kelch", zeige dies auf besonders eindrucksvolle Weise.
Der Titel "Kirche und K..." sei bewusst gewählt, um das Thema den Assoziationen der Besucher zu überlassen. Mit "Kult" und "Kunst" stecke der Untertitel der Ausstellung die "Pole" ab, zwischen denen sich die Schau thematisch bewege, so Huber. Einige der möglichen Kombinationen greift die Ausstellung selber auf und kombiniert Kirche mit Katakomben, Kaiser, Klöster, Kelch, Konzile und schließlich auch mit Kustos, um auf die Bedeutung der Diözesanmuseen - in St. Pölten besteht das älteste in Österreich - für die Bewahrung der sakralen Kunstschätze hervorzuheben.
(Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Samstag: 10 bis 13 Uhr, im Juli und August auch sonn- und feiertags 10 bis 13 Uhr; Info: www.dz-museum.at)
Quelle: kathpress