"Menschenwürde hängt nicht von Arbeitsplatz ab"
Zum verstärkten Einsatz gegen Arbeitslosigkeit haben der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, Walter Rijs, aufgerufen. "Arbeitslose Menschen dürfen nicht einfach zu Schuldigen gemacht werden, es darf ihnen auch kein Stückchen Menschenwürde abgesprochen werden", heißt es in einer Erklärung der beiden anlässlich des "Tages der Arbeitslosen" (30. April) und des "Tages der Arbeit" (1. Mai). Arbeit im Sinne von Erwerbsarbeit sei ein zentraler Faktor in der Gesellschaft und ein wichtiger Teil der menschlichen Identität. Menschenwürde dürfe aber nicht davon abhängen, ob jemand Arbeit hat oder arbeitslos ist.
"Arbeit und Arbeitslosigkeit sind wie zwei Seiten ein und derselben Medaille, beide gehören für viele Menschen zur Lebensrealität", betonen die beiden kirchlichen Vertreter. Hinter jeder Arbeitslosen-Statistik stünden Schicksale konkreter Menschen, "die oft sehr einsam ihre schwierige Lage meistern müssen", geben Scharl und Rijs zu bedenken.
Da heuer der 1. Mai ein Sonntag ist, laden Scharl und Rijs die Pfarrverantwortlichen in einem Brief zu gemeinsamen Aktionen ein, "an diesem Tag auch an jene Menschen zu denken, die keinen Arbeitsplatz haben. In den Gottesdiensten solle das Thema Arbeitslosigkeit und die persönliche Lage, die Sorgen und Ängste arbeitsloser Menschen zur Sprache zu bringen". Auch Kardinal Christoph Schönborn und die Bischofsvikare Dariusz Schutzki (Wien Stadt) und Rupert Stadler (Vikariat Süd) unterstützen die Aktion. "Gute Arbeit für alle ist die Verantwortung von uns allen, der Politik und der ganzen Gesellschaft", schreiben Scharl und Rijs.
Besondere Sorgen bereiten dem Weihbischof und dem KA-Präsidenten jene Jugendlichen, die keine Lehr- oder Arbeitsstelle haben. Deshalb hat die Katholische Aktion gemeinsam mit dem Wiener Integrationshaus, der Kategorialen Seelsorge, der Katholischen Jugend, der Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung, dem Katholischen AkademikerInnen-Verband und der Caritas das Projekt "Hands On - Mentoring für Lehr- und Arbeitssuchende Jugendliche" (www.jobbegleitung.at) ins Leben gerufen. Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren sollen im Rahmen des Projekts werden auf den mühsamen Weg in das Erwerbsleben begleitet werden.
(Infos: www.jobbegleitung.at)
Quelle: kathpress