Neue Koordinatorin für kirchliches Umweltengagement
Eine neue Koordinatorin soll das kirchliche Umweltengagement verstärken: Die Grazer Soziologin Anna Kirchengast, "seit vielen Jahren im Bereich Schöpfungsverantwortung aktiv", wird sich künftig dem Management von österreichweiten Projekten und Veranstaltungen sowie der Medienarbeit und Kontaktpflege mit verschiedensten Einrichtungen widmen. Und sie wird dabei mithelfen, die von der Österreichischen Bischofskonferenz im November 2015 beschlossenen ambitionierten Umweltziele umzusetzen. Konkretisiert werden sollen diese in allen Diözesen in den Bereichen nachhaltige Leitlinien, Energiewende und öko-soziale Beschaffungsordnung, teilte die Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten, Hemma Opis-Pieber, am Mittwoch gegenüber "Kathpress" mit.
Anna Kirchengast, deren Verpflichtung auf den Einsatz von "Umweltbischof" Alois Schwarz und die finanzielle Unterstützung u.a. durch das Umweltministerium und die österreichischen Ordensgemeinschaften zurückgeht, wurde bei der jüngsten Frühjahrskonferenz der Umweltbeauftragten vorgestellt. In der Steiermark gründete Kirchengast einen ökumenischen Arbeitskreis zum Thema Schöpfungsverantwortung und gehört dem Vorstand des Arbeitskreises Nachhaltigkeit der Katholischen Aktion an. Das Engagement Kirchengasts bekommt Anstöße auch von privater Seite: Sie ist mit dem bekannten Klimaforscher Gottfried Kirchengast verheiratet.
Beim Treffen der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten im Burgenland ging es weiters um den kirchlichen Umweltpreis Österreich, der im Jahr 2018 für vorbildliche Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit vergeben werden soll; dabei maßgeblich ist nach den Worten von Opis-Pieber der breite Ansatz, den Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudato si" darlegte. Der Text verdeutliche, "dass Schöpfungsverantwortung und Menschenschutz untrennbar zusammengehören". Die Enzyklika stellt für die kirchliche Umweltarbeit "einen enormen Rückhalt" dar, berichtete die Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten. In mehr als 60 Veranstaltungen hätten diese Fachleute "dieses Geschenk des Papstes den Menschen näher gebracht und sind auf große Zustimmung gestoßen".
Die Verhandlungen zu TTIP und Glyphosat sowie die Tschernobyl-Katastrophe vor 30 Jahren waren weitere Themen der Frühjahrskonferenz. Die gute Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Umweltbeauftragten wurde bei der Zusammenkunft weiter vertieft, merkte Opis-Pieber an. Sie äußerte Freude darüber, dass Großveranstaltungen wie jene zum Reformationsjubiläum 2017 in Wien als "Green Event" veranstaltet werden und dass die Zahl der "Autofastenden" heuer österreichweit auf 16.500 Teilnehmende gesteigert werden konnte: Allein in der Steiermark nutzten laut Opis-Pieber 7.900 Personen die Möglichkeit, sich vermehrt zu bewegen und durch umweltbewusstes Verhalten einen Beitrag zur Verbesserung der Luftsituation zu leisten. (Info: www.schoepfung.at)
Quelle: kathpress