"Verein der Freunde religiöser Bildung" nimmt Arbeit auf
Seit 2001 gibt es den "Verein der Freunde des Religionsunterrichts", der sich mit vielfältigen Aktionen um breite Akzeptanz des konfessionellen Religionsunterrichts im österreichischen Schulwesen bemüht hat. So hat der Verein beispielsweise über viele Jahre den "Interreligiösen Schülerkalender" herausgegeben, der es auf eine Gesamtauflage von 1,2 Millionen Exemplare brachte. Auf der jüngsten Generalversammlung des Vereins am Montagabend in Wien wurde nun weitreichende Änderungen beschlossen, die über die bisherigen Vereinsziele hinausgehen und auch einen neue Vereinsnamen mit sich brachte: Ab sofort gibt es den "Verein der Freunde religiöser Bildung".
Im Fokus der Vereinsarbeit stehen künftig neben dem Schulbereich alle Lernorte, in denen religiöse Bildung im umfassenden Sinn erfolgt: die außerschulische Kinder- und Jugendbildung, Erwachsenenbildung und die Kindergärten und Horte. Die Arbeit soll zudem über Österreich hinaus im gesamteuropäischen Kontext erfolgen. Alle bedeutenden Kirchen und Religionsgesellschaften Österreichs haben Vertreter für den Vorstand nominiert und wollen die Arbeit aktiv mittragen.
Der überparteiliche Verein hat das Ziel einer umfassenden Förderung religiöser Bildung, wie es im neuen Statut heißt. Man wolle damit auch einen Beitrag für ein "wertebasiertes Miteinander in Staat und Gesellschaft" leisten, "in deren Öffentlichkeit auch Religion ihren selbstverständlichen Platz hat". Auf der Grundlage demokratischer Grundwerte und insbesondere deren religiöser Fundierung sollen "Humanität, Solidarität und Gerechtigkeit sowie Offenheit gegenüber allen Menschen" gestärkt werden. Der Verein sei "interkulturell und interreligiös orientiert und steht allen offen, die religiöse Bildung fördern wollen".
Der Verein will sich künftig besonders dem Thema Integration widmen wie auch der Kompetenz, anderen und fremden Menschen angstfrei begegnen zu können. Dafür müsse "religiöse Bildung unverzichtbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Wissens- und Verstehenskanons sein", hieß es dazu von Seiten des Vereins.
Konkrete Vorhaben sind u.a. die Erarbeitung von Kriterien für Qualitätsstandards religiöser Bildung im Elementarbereich sowie ein Projekt, das sich mit der Darstellung des Islam in christlichen Religionsbüchern und des Christentums in islamischen Religionsbüchern beschäftigt.
Vereinsvorsitzende war und ist Christine Mann, Präsidentin des Europäischen Komitees für das Katholische Schulwesen (CEEC) und frühere Leiterin des Wiener Erzbischöflichen Schulamtes. Dem Vorstand gehören Vertreter der katholischen, evangelischen, orthodoxen Kirche, der Islamischen Glaubensgemeinschaft und der Kultusgemeinde an. Der Verein hat mehr als 800 Mitglieder, darunter auch prominente Ehrenmitglieder wie beispielsweise Kardinal Christoph Schönborn, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner, der Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, der evangelische Oberkirchenrat Karl Schiefermair oder der emeritierte Linzer Bischof Ludwig Schwarz.
(Infos: www.religious-education.info)
Quelle: kathpress