Sternsinger sammeln 16,7 Millionen Euro
Die Sternsingeraktion konnte auch 2015 wieder ein Rekordergebnis einfahren: Exakt 16.664.939,28 Euro landeten heuer zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag in den Kassen der Sternsinger, gab die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar Österreich am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die Einnahmen konnten im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 16,25 Millionen Euro um rund 2,5 Prozent gesteigert werden. Mit den Spenden werden auch heuer die rund 500 DKA-Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt.
"Ein Dach über dem Kopf und Schulbildung für Straßenkinder, Zugang zu Nahrung und sauberem Trinkwasser, Beistand im Kampf um Menschenrechte": das alles mache die Sternsingeraktion möglich, gab Jakob Wieser, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, Einblicke in die DKA-Projekte. Österreich komme als einem der reichsten Länder der Welt eine klare Verantwortung im Blick auf "unser gemeinsames Haus" zu, die es wahrnehmen müsse. Wie das gehen kann, so Wieser, zeige die Sternsingeraktion.
Seit 1954 haben die Sternsinger mehr als 383 Millionen Euro ersungen. An die vier Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich seit 1954 an Österreichs größter Solidaritätsaktion für Menschen in Entwicklungsländern beteiligt. Jährlich werden rund 500 Projekte in 20 Ländern unterstützt. Damit wird jedes Jahr mehr als einer Million Menschen geholfen. Über 10.000 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika wurden seit 1954 gefördert.
Rio 2016: DKA kritisiert Vertreibungen
Kritik übt die DKA in ihrer Aussendung am Vorgehen der Brasilianischen Regierung im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele, die 2016 in Rio de Janeiro stattfinden sollen. "Um den Gästen ein 'sauberes Rio' präsentieren zu können, wird von der Polizei in den Favelas mit Gewalt 'aufgeräumt'". Nach der Fußball-WM 2014 werde für die Olympischen Sommerspielen erneut sehr viel Steuergeld aufgewendet, "Geld, das für Schulen, Krankenhäuser oder die Sanierung der Kanalisation fehlt".
Zusammen mit den Partnerorganisationen der DKA in Brasilien fordert die Organisation: "Keine Vertreibungen, Gewalt und Geldverschwendung für Olympische Spiele! Verbindliche Menschenrechtsstandards bei Vergabe, Vorbereitung und Durchführung von Sportgroßereignissen."
Die Organisation kündigte als Ausdruck der Solidarität mit den Opfern von Delogierungen und Polizeigewalt im Umfeld der Sommerspiele für ganz Österreich Aktionen an. Teams, Schulklassen, Jungschargruppen und Einzelpersonen werden sich auf den Weg machen, um symbolisch gemeinsam 10.000 Kilometer von Österreich nach Rio zurückzulegen. Erfasst werden die per Rad, zu Fuß oder im Wasser zurückgelegten "Solidaritätskilometer" unter www.menschenrechte-sind-olympisch.at. Den Verantwortlichen in Rio will man damit zeigen: "Die Welt schaut nicht weg, wenn Menschenrechte unter dem Deckmantel von Sportevents verletzt werden."
Quelle: kathpress