Stift stellt Werke von Mund- und Fußmalern aus
Einen umfassenden und globalen Überblick über das aktuelle Schaffen von Mund- und Fußmalern gibt seit 6. April eine Kunstausstellung im Stift St. Florian in Oberösterreich. Die ausgestellten Künstler sind von Geburt an, durch Krankheit oder einen Unfall am Gebrauch ihrer Hände gehindert und malen mit dem Pinsel im Mund oder zwischen den Zehen. Rund 160 in den unterschiedlichsten Techniken geschaffene Gemälde zeigen die Auseinandersetzung der über 70 Maler aus 29 Ländern mit ihrer Umwelt. Eröffnet wurde die Ausstellung letzte Woche im Beisein von Serge Maudet, dem Präsident der Vereinigung der mund- und fußmalenden Künstler und Landeshauptmann Josef Pühringer.
Die ausgestellten Werke spannen einen Bogen von Landschaftsbildern über Porträts bis zu Interpretationen klassischer Kunstwerke und geben einen "kurzen aber oft tiefen" Einblick in die Träume und Wünsche der Künstler, heißt es in einer Aussendung des Stifts am Montag. Vereinigungs-Präsident Serge Maudet: "Bei den Werken handelt es sich eigentlich um Präsentationen von Innensichten, Gefühlen, Träumen und Visionen." Für viele der ausgestellten Maler sei das künstlerische Schaffen in der Anfangsphase nach einem schweren Unfall Therapie gewesen, die später oftmals in eine neue Aufgabe mündete und für einige zur Berufung und zum Beruf wurde.
Über das ästhetische Erfahren hinaus, seien die ausgestellten Werke aber auch ein Beispiel für menschliche Größe und schöpferische Energie, meinte Landeshauptmann Pühringer in seiner Eröffnungsrede. Sie seine ein besonderes Abbild von inneren Emotionen, aber auch visuell gewordene Synonyme für einen starken Willen und besondere Fähigkeiten.
Österreich ist durch die Werkte der Mundmaler Paulus Ploier, Josef Habeler, Weldegaber Tekeste und Thomas Pezeshki sowie den Fußmaler Heinz Halwachs vertreten. Die Ausstellung ist noch bis Ende April an Samstagen zwischen 14 und 17 Uhr und an Sonntagen zwischen 9 und 12 Uhr zu sehen.
(Infos: www.vdmfk.com)
Quelle: kathpress