Patriarch Bartholomaios I. besucht am 24. April Wien
Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., besucht am Sonntag, 24. April, Wien. Anlass ist die feierliche Wiedereröffnung der griechisch-orthodoxen Kirche zum Heiligen Georg im ersten Bezirk (Griechengasse 8). Es ist die älteste orthodoxe Kirche Österreichs. Sie war zuletzt einer gründlichen Renovierung unterzogen worden. Der Patriarch von Konstantinopel wird um 10 Uhr der Göttliche Liturgie in der Kirche zum Heiligen Georg vorstehen. Im Anschluss daran findet die feierliche Wiedereröffnung bzw. Weihe der renovierten Kirche statt. Zu dem Gottesdienst werden zahlreiche Vertreter der Kirchen, des diplomatischen Corps in Österreich sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erwartet, wie die Metropolis von Austria in einer Aussendung mitteilt.
Patriarch Bartholomaios kommt am Samstagabend in Wien an. Gottesdienst und feierliche Wiedereröffnung der Kirche am Sonntag sind die einzigen offiziellen Programmpunkte des Patriarchen, der noch am selben Tag in den Phanar nach Istanbul zurückreisen wird. Dass der Patriarch eigens für die Wiedereröffnung der Kirche nach Wien komme, sei eine große Auszeichnung für die orthodoxe Kirche in Österreich, so Metropolit Arsenios (Kardamakis) gegenüber "Kathpress".
Die Entstehung der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Österreich reicht bis in das späte 17. bzw. frühe 18. Jahrhundert zurück. Bereits im vorherigen Jahrhundert haben sich zahlreiche griechische Händler und Familien in den österreichischen Gebieten niedergelassen. 1709 wurde eine erste Kapelle eingerichtet, die dem Heiligen Märtyrer Georg geweiht wurde und der ersten griechischen Gemeinde bis heute ihren Namen verlieh. Nach mehreren Umsiedlungen der Kapelle im Laufe des 18. Jahrhunderts war es der griechische Händler Georg Johann Ritter von Karajan, ein großer Mäzen der orthodoxen Kirche und des Griechentums in Österreich, der 1802 zwei Häuser am Hafnersteig in der Inneren Stadt erwarb und damit die Grundsteinlegung für die Kirche des Heiligen Georg ermöglichte.
Nicht nur Griechen, auch orthodoxe Christen russischer, serbischer, bulgarischer und anderer Herkunft fanden in der Kirche einen Ort der geistigen und menschlichen Heimat. Prominente Gemeindemitglieder waren u.a. der Industrielle und Mäzen Nikolaus Dumba, der Abgeordnete Theodor von Karajan und der griechische Freiheitskämpfer Rigas Velestinlis.
Die Kirche des Heiligen Georg sei "ein Zeichen der reichen Geschichte der Orthodoxen Kirche und des Griechentums in Österreich, der Verbundenheit der orthodoxen Christinnen und Christen zu ihrer neuen Heimat Österreich, der Solidarität unter den Menschen und des reichhaltigen kulturellen Erbes des vereinten Europa", heißt es auf der Website der Metropolis.
(Infos: www.metropolisvonaustria.at)
Quelle: kathpress