Wallfahrt "Romaria" bekundet Solidarität mit Flüchtlingen
Ein Zeichen der Solidarität mit Menschen auf der Flucht ist die Fußwallfahrt "Romaria", die am 30. April am südlichen Wiener Stadtrand stattfindet. Die von einer Vielzahl von religiösen und zivilgesellschaftlichen Organisationen getragene Gebetsveranstaltung ist in ihrer siebten Auflage aktueller denn je: Das Gedenken an Jesu Auferstehung bedeute auch ein "entschiedenes Aufstehen gegen jedwede subtile und offensichtliche Unterdrückung, Ausgrenzung und Formen ungerechter Gewalt gegenüber so vieler Menschen auf ihrer Flucht", heißt es seitens des Organisationsteams. Damit verbundener Aufruf: "Schaffen wir ein Klima der Mitmenschlichkeit!"
Die "Romaria" solle die Solidarität mit allen Schutzsuchenden in Österreich mit dem Protest gegen restriktive Fremden- und Asylgesetze sowie gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit verbinden. Die Idee und der Name ("Romarias da terra") stammen aus Brasilien, wo die Landlosenbewegung MST (portugiesisch: Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) ähnliche Wallfahrten mit Tausenden Teilnehmern abhält, um für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung einzutreten.
Möglich ist die Teilnahme heuer erstmals auf zwei verschiedenen Wegrouten. Während der bereits "klassische Weg" wie in den Vorjahren in einer 24 Kilometer langen Strecke von der Schwechater Pfarrkirche (8 Uhr) über Wien-Oberlaa, den Islamischen Friedhof in Wien-Liesing, die Pfarren Wien-Inzersdorf, das Don Bosco Flüchtlingswerk und Wien-Alterlaa bis zum Kloster St. Gabriel in Mödling führt, startet eine weitere Gruppe um 9 Uhr in der Stadtpfarrkirche Traiskirchen und steuert Mödling über Zwischenstationen in Guntramsdorf, Neu-Guntramsdorf und Laxenburg an. Gemeinsamer Schlusspunkt ist um 19.30 Uhr ein "politisches Abendgebet" in der Kirche St. Gabriel.
An den Zwischenhalten am Weg gibt es inhaltliche Programmpunkte, die von Flüchtlingshilfe-Organisationen gestaltet werden. Geplant sind Impulse u.a. über die aktuelle Asylpolitik, zur Situation von Kindern auf der Flucht, Kinderrechten und der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, über die seelsorgliche Betreuung der Flüchtlinge im Anhaltelager Traiskirchen sowie die pfarrliche Flüchtlingshilfe, über die Situation, Motive und Ängste der Flüchtlinge, über das Gedenken an die Opfer sowie auch zur persönlichen Begegnung als Friedensstifter zwischen den Religionen.
Veranstaltet wird die "Romaria" von der Pfarre Schwechat, dem Don-Bosco-Flüchtlingswerk sowie den Steyler Missionaren. Zu den Unterstützern zählen u.a. die Ordensgemeinschaften Österreich, die Diakonie Österreich und zahlreiche Einrichtungen der Caritas, die Katholische Aktion mit mehreren Mitgliedsbewegungen, Pfarren, die Plattform Christen und Muslime, der Jugendrat der islamischen Glaubensgemeinschaft, Missio, der UNHCR, Kolping Österreich und der Versöhnungsbund.
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung nicht notwendig, und auch ein Dazukommen und Aussteigen ist jederzeit möglich, betonen die Organisatoren. (Detailprogramm: www.fluechtlingswerk.at; https://www.facebook.com/romariawallfahrt)
Quelle: kathpress