Kreuz Jesu lenkt Blick auf heutige Gewalt und Opfer
Die Kreuzigung Jesu ist nicht nur ein historisches Ereignis, dessen sich Christen am heutigen Karfreitag erinnern; das Kreuz als öffentliches Zeichen verweist vielmehr auf den Fortbestand von Gewalt und Opfern - und auf die Realität heutiger Christenverfolgung. Das hat Kardinal Christoph Schönborn in seiner Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" (Freitag) betont. "Heute geschieht es wieder. Die Dschihadisten, die IS-Leute kreuzigen ihre Opfer. Und scheuen sich nicht, Fotos und Videos davon ins Netz zu stellen. Ihre Opfer sind Christen, aber auch Menschen anderer Religionen, selbst Muslime. Wer hätte gedacht, dass im 21. Jahrhundert wieder gekreuzigt wird".
Die Kreuzigung sei die "grausamste Todesstrafe" gewesen, die es im Altertum gab, erinnerte Schönborn. Heute werde es zu einem "Zeichen der Christenverfolgung". Damit, so der Wiener Erzbischof weiter, erfülle das Kreuz eine wichtige Funktion in der Öffentlichkeit, da es den Blick auf die nicht nur auf die Realität der Gewalt lenke, sondern zugleich auch Versöhnung anbiete: "Immer wieder kommt die Diskussion auf, ob Kreuze nicht aus dem öffentlichen Raum entfernt gehören. Soll die Öffentlichkeit wirklich religionslos sein?" Schließlich sei das Kreuz auch ein "Zeichen der Versöhnung", dass daran erinnere, "dass Jesus lieber Gewalt erlitten hat, als zur Gewalt aufzurufen."
Quelle: kathpress