Integration kann gelingen
Integration kann gelingen, wenn sowohl Österreich wie auch die Flüchtlinge ihren Teil dazu beitragen. Das haben Kardinal Christoph Schönborn, Außenminister (und Integrationsminister) Sebastian Kurz und Caritas-Präsident Michael Landau betont. Sie besuchten am Mittwochnachmittag gemeinsam zwei Integrationsprojekte der Caritas der Erzdiözese Wien: Das Lerncafe am Hebbelplatz in Wien-Favoriten und das Projekt "Quantensprung!", das im gleichen Haus untergebracht ist.
Im Lerncafe werden Jugendliche und Kinder aus sozial schwächeren Familien und vor allem Kinder mit Flüchtlings- bzw. Migrationshintergrund in Lerngruppen oder individuell gefördert. Die außerschulischen Lerncafes bieten kostenlose Lern- und Nachmittagsbetreuung.
Das Lerncafe in Wien-Favoriten ist eines von mehr als 40 Lerncafes, die die Caritas österreichweit mit Unterstützung des Integrationsministeriums betreibt. Mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche werden so unterstützt. Im vergangenen Schuljahr konnten mehr als 92 Prozent der Kinder ihre jeweilige Schulstufe positiv abschließen, berichtete Landau. 90 Prozent der betreuten Kinder hätten Migrationshintergrund. Im Lerncafe am Hebbelplatz werden pro Jahr bis zu 120 Kinder betreut. Dafür sind zwischen 50 und 70 ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz, ohne die diese Erfolgsgeschichte nicht möglich wäre, wie Landau anmerkte.
Das Projekt "Quantensprung!" der Caritas Wien unterstützt asylberechtigte Personen bei der Arbeitsmarktintegration. Durch Beratung und Fachsprachkurse werden Beschäftigungsfähigkeit sowie arbeitsbezogene und berufssprachliche Kompetenzen verbessert und den Menschen wird bei der Jobsuche geholfen. Derzeit besuchen 29 Personen die Kurse; vier hauptamtliche und zehn freiwillige Mitarbeiter sorgen für die notwendige Betreuung. Die meisten Kursteilnehmer kommen derzeit aus Syrien, Afghanistan und dem Iran.
Kardinal Schönborn zeigte sich im Anschluss an den Besuch beeindruckt vom Engagement der Flüchtlinge und ihrer Betreuer. Gerade in einer Zeit, wo viele Menschen mutlos geworden seien ob der täglichen Nachrichten über Krieg und Flüchtlingsströme brauche es ermutigende Beispiel, wie Integration gelingen kann. Die Caritasprojekte zeigten, dass eine solche Integration eine Win-win-Situation sein könne, für die Flüchtlinge wie auch für Österreich.
Michael Landau warnte einmal mehr davor, Österreicher in Not gegen Flüchtlinge auszuspielen. Es brauche den Blick auf beide. Solidarität und menschliches Handeln sei in allen Fällen oberstes Gebot.
Der Caritas-Präsident ersuchte Integrations- und Außenminister Kurz einmal mehr, sich für die Erhöhung der staatlichen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit einzusetzen, was Kurz auch zusagte.
Als Grundfesten einer gelungenen Integration unterstrich der Minister den Erwerb der deutschen Sprache, einen Arbeitsplatz und die Aneignung der westlich-demokratischen Grundwerte.
Quelle: kathpress