Kunst in Kapuzinerkirche zum Thema "Einssein"
Drei Kunstinstallationen vor und in der Innsbrucker Kapuzinerkirche laden Betrachter in den kommenden Monaten dazu ein, sich auf "Die Suche" nach sich selbst, Gott und dem Menschen zu machen. Bei dem von Karen Gleissner gestalteten Werk geht es um eine "Wechselwirkung aus Gemeinsamkeit und Einsamkeit, die den Menschen Stück für Stück zu sich selbst führen kann", erklärte die Tiroler Grafikdesignerin in einer Ankündigung des Ordens. In und vor der Kirche bilden Buchstaben verschiedene, teils interaktive Variationen aus den Worten "Einsam sein" bzw. "Gemeinsam sein". Auf der Klostermauer vor der Kirche prangt der mit einem Hochdruckreiniger erstellte Schriftzug "Vergeben". Offiziell eröffnet wird die Installation bei einer Vernissage am Donnerstag um 18.30 Uhr.
Für die Suche nach dem "Einssein" bei der Erstellung des Werks habe sie "einen Monat lang intensiv mit unterschiedlichen Menschen geredet, gestritten, gelacht und geweint", berichtete Gleissner. Immer hätten entscheidende Momente mit bestimmten Menschen zu tun oder auch mit dem Gefühl, einsam zu sein, so die Beobachtung der Grafikdesignerin und Illustratorin, die für ihre Installation unterschiedlichen, in vielen Jahren gesammelten Buchstaben einsetzte.
Auch für den Kapuzinerorden hätten die angesprochenen Themen - Gemeinschaft sowie auch das Zurückziehen zu Stille und Gebet - hohe Bedeutung, erklärte der Innsbrucker Guardian Paul Borek. "So wollen wir Kapuziner zu uns selbst und zu Gott finden." Besonders verwies der Ordensbruder auch auf die Verbindung von "Gemeinschaft" und "Vergeben können": Vergebung sei eine Basis menschlicher Gemeinschaft wie auch für neues Leben, die Versöhnung im "Jahr der Barmherzigkeit" ein Zentralthema; bewusst habe man die Vernissage auch unmittelbar vor Ostern angesetzt.
Mit den Installationen "Die Suche" stellen die Kapuziner nun schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit sakralen Raum für moderne Kunst zur Verfügung: Auch die "biennale Innsbruck International" ist derzeit bei den Kapuzinern zu Gast, und zwar in der 400 Jahre alten Einsiedelei nahe der Kirche. "Die Suche" Karen Gleissner kann bis Oktober im Freibereich der Kapuzinerkirche rund um die Uhr, in der Kirche selbst außerhalb der Gottesdienste von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden (Info: www.kapuziner.at).
Quelle: kathpress