Franziskus bringt Revolution der Barmherzigkeit
Papst Franziskus hat in der Kirche eine "Revolution der Barmherzigkeit" in Gang gesetzt. So lautet die Zwischenbilanz von Kardinal Christoph Schönborn am dritten Jahrestag der erstmaligen Wahl eines Südamerikaners auf den Stuhl Petri. "Wer bin ich, dass ich meinen Nächsten verurteile?": Diese Worte des Papstes seien kennzeichnend für seine barmherzige Haltung, sagte der Wiener Erzbischof im Rahmen der "ORF-Pressestunde" am Sonntag.
Es sei richtig, dass es gegen die Linie des Papstes "auch echte Opposition in Teilen der Kirche" und nicht nur in der Kurie gebe. Franziskus sei aber nicht alleine, wie oft behauptet, sondern habe "enormen Zuspruch" - ach außerhalb der Kirche. "Er kann hervorragend mit seinen Gegnern umgehen, in dem wie er sie einbindet", und sei "ein mutiger Mann", so der Kardinal.
Bei der Kurienreform seien deutliche Fortschritte im Finanzbereich erfolgt, so Schönborn in seiner Eigenschaft als Mitglied der Kardinalskommission zur Aufsicht der Vatikanbank IOR. Ein weiteres Verdienst des Papst sei es, dass er die diplomatische Rolle des Vatikans "wieder auf Vordermann gebracht hat", was bei den kirchlichen Bemühungen um eine Annäherung zwischen den USA und Kuba erkennbar gewesen sei.
Auf die Frage über einen möglichen Wechsel in den Vatikan sagte Kardinal Schönborn: "Ich habe kein Fernweh nach Rom und bin sehr dankbar, dass Wien meine Heimat geworden ist."
Quelle: kathpress