Schutz für "gemobbte" Christen in Asylheimen
Mehr Schutz für jene Christen, die in Quartieren von Asylwerbern wegen ihren Glaubens teilweise "Mobbing" ausgesetzt sind, hat Kardinal Christoph Schönborn gefordert. Ihm seien Fälle von Umquartierungen bekannt, um Konflikte wegen Glaubensdifferenzen zu entschärfen; das bloße Lesen der Bibel habe in gemeinsam bewohnten Unterkünften bereits Anstoß erregt, teilte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien mit. In Zusammenarbeit mit dem Integrationsministerium sei eine in mehreren Sprachen (Arabisch, Farsi, Türkisch) abgefasste Broschüre in Vorbereitung, mit der muslimischen Flüchtlinge über Grundzüge des Christentums, das christlich geprägte Österreich und die hierzulande zu respektierende Religionsfreiheit informiert werden.
Freilich nehmen auch die Konversionen muslimischer Flüchtlinge und Zuwanderer zu, wie der Kardinal in Anschluss an die Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz hinwies. Bereits mehr als die Hälfte der Erwachsenentaufbewerber in Erzdiözese Wien hätten muslimischen Hintergrund. Dass Muslime die Taufe anstreben, berücksichtige auch der Asylgerichtshof beim Asylverfahren. Die Behörde erkenne dabei die hohen Standards der katholischen Kirche in der Taufvorbereitung an, die mit einem intensiven Katechumenat und einer Prüfung der Ernsthaftigkeit der Konversionswilligen jeden Anschein von "Taufscheinchristentum" vermeiden will. "Wir warnen vor vorschnellen Konversionen", betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Der Schritt, sich für den christlichen Glauben zu entscheiden, müsse in einer von Freiheitsrechten geprägten Gesellschaft jederzeit möglich sein, erklärte der Kardinal vor dem Hintergrund, dass anderswo Konversionen "lebensgefährlich" seien.
Quelle: kathpress