Können von evangelischer Kirche viel lernen
Die katholische Kirche kann von der evangelischen Kirche viel lernen: Das hat der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried bei den diözesanen Priesterstudientagen festgestellt, die am Mittwoch im Bildungshaus St. Hippolyt zu Ende gegangen sind. Es tue der katholischen Kirche gut, sich mit den evangelischen Kernthemen wie Gnade, Glaube, Christus, Bibel und persönliche Entscheidung zu beschäftigen, betonte der in St. Pölten für die Priesterfortbildung zuständige Weihbischof. Aus Anlass des kommenden Reformationsgedenkjahres 2017 standen die Reformation in Österreich, die evangelische Kirche sowie deren Spiritualität im Zentrum der Studientage.
Aufgrund der gemeinsamen spirituellen Wurzeln würden katholische Priester viele evangelische Traditionen entdecken, vor allem in der Fastenzeit und bei Meditationen, berichtete Leichtfried. Der Bischof begrüßte es, dass in den letzten 50 Jahren das Gemeinsame mit der evangelischen Kirche vor dem Trennenden in den Mittelpunkt gestellt worden sei. Wichtig sei es zudem, nicht nur über die evangelische Kirche zu sprechen, sondern auch mit den evangelischen Christen, sowie die persönliche Begegnung mit ihnen. Auf besonders "intensive" Weise solle letzteres im Jahr 2017 geschehen, wofür die Priesterstudientage eine gute Vorbereitung gewesen seien.
Die dreitägige Fortbildung sei für viele der 130 teilnehmenden Priester, Diakone und Pastoralassistenten ein "Update ihres Studiums" gewesen, berichtete der Weihbischof. In den Blick genommen habe man viele Reformen der Kirchengeschichte sowie die Lehre von Martin Luther, müsse man doch immer wieder neu klären, wie es in früheren Zeiten tatsächlich gewesen sei, zudem sei es wichtig, darüber auch neue Erkenntnisse zu gewinnen. Referenten der Tagung waren die Theologen Josef Freitag (Erfurt), Sven Grosse (Basel) und der Kirchenhistoriker Thomas Prügl (Wien)
Die St. Pöltner Priesterfortbildung im nächsten Jahr wird den Islam als zentrales Thema haben.
Quelle: kathpress