Papst erreichte mit Mexiko-Reise 27 Millionen Follower
Die am Donnerstag beendete Mexikoreise war für Papst Franziskus auch auf seiner Online-Präsenz auf dem Kurznachrichtendienst Twitter der bisherige Höhepunkt des Jahres: Der @pontifex-Account in seinen neun Sprachausgaben überschritt in dieser Woche die Marke von 27 Millionen Follower und war mit 26 Tweets in sieben Tagen auch so aktiv wie nie zuvor. "In Mexiko hat man mich voller Zuneigung und Hoffnung empfangen: danke, dass ihr mir die Türen eures Lebens aufgetan habt", lautete zum Abschied die Botschaft, sowie nochmals "Danke an Mexiko und die Mexikaner. Mögen der Herr und die Jungfrau von Guadalupe uns stets begleiten".
Gestartet war der Papst seine Reise am 12. Februar mit der Twitter-Ankündigung: "In Mexiko werde ich Maria anflehen, ihren barmherzigen Blick niemals von uns abzuwenden. Unserer Mutter vertraue ich meine Reise an." Ausschließlich auf Spanisch verbreitete der Papst bei seinem Besuch in der Guadalupe-Basilika ein Foto von seinem Gebet vor dem dortigen Gnadenbild, mit einem liturgischen Mariengebet, ehe er tags darauf noch einmal mit "Maria ist die Frau des 'ja' - 'ja' zur Hingabe an Gott,'ja' zu Hingabe an unseren Nächsten. Lasst uns ihr in dieser Hingabe nachfolgen!" die Mutter Jesu zum Thema machte.
Viele soziale und gesellschaftliche Aufrufe beinhalteten die Tweets von den weiteren Stationen Ecatepec, San Cristobal de Las Casas, Tuxtla Gutierrez, Morelia und schließlich Ciudad Juarez. "Der Mensch trägt den Wunsch nach Freiheit im Herzen, in einem Land, in dem Veränderung möglich ist in Brüderlichkeit und in Solidarität", war hier der Auftakt, dann der Appell: "Wir alle müssen darum kämpfen, dass die Arbeit zu einer Gelegenheit der Humanisierung und der Zukunft wird", sowie die Mahnung: "Verdienst und Kapital sind keine Güter, die über dem Menschen stehen - sie stehen im Dienst des Gemeinwohls."
Beim Besuch des Indigenen-Bundesstaates Chiapas machte der Papst eine ökologische Vorgabe: "Zu den am meisten misshandelten Armen gehört auch unsere Erde. Wir dürfen uns angesichts dieser großen Umweltkrise nicht taub stellen." Bei seiner Gefängnisvisite in Ciudad Juarez wandte er sich mit der Botschaft "Liebe Häftlinge, ihr habt viel Schmerz erfahren, ihr könnt Propheten einer Gesellschaft sein, die keine Gewalt und Ausgrenzung mehr kennt" direkt an seine "Gastgeber".
Mexiko habe "ein junges Gesicht. Und das lässt uns an eine Zukunft denken, ein Morgen planen. Das gibt uns Hoffnung", stellte der Papst gleich am Tag nach der Ankunft fest. HZwei Tage später war eine zentrale Aussage von der Begegnung mit Familien in Tuxtla Gutierrez - "Ich ziehe eine Familie mit einem von Mühsal müdem Gesicht den geschminkten Gesichtern vor, in denen keine Zärtlichkeit, kein Erbarmen ist" - verbreitet worden.
Seine ganze Reise wollte der Papst im Zeichen des laufenden "Jahres der Barmherzigkeit" verstanden wissen, wie zahlreiche Tweets unterlegen. "Die Feier des Jubiläums der Barmherzigkeit bedeutet, nicht in der Vergangenheit gefangen zu sein; zu glauben, dass sich die Dinge ändern", erläuterte er, und appellierte: "Vergesst nicht, dass die göttliche Barmherzigkeit unser Schild, die stärkste Waffe gegen Ungerechtigkeit, Zerfall und Unterdrückung ist." Speziell die Fastenzeit sei dabei "die Zeit, die die Sinne schärft, die Augen öffnet für das viele Unrecht, das Herz für unseren Bruder, der leidet", sowie auch die Zeit der Bekehrung: "Die Tränen sind es, die einen Riss herbeiführen können, der uns aufgeschlossen macht für die Umkehr."
Untrennbar verbunden mit der Barmherzigkeit ist für Franziskus die Person Jesus Christus. "Jesus erwartet uns; er will unser Herz von allem heilen, was es erniedrigt. Er ist der Gott, der einen Namen hat: Barmherzigkeit", hieß es einmal, dann: "Die Barmherzigkeit Jesu umfängt jeden in jedem Winkel der Erde: öffne dein Herz!", und ein andermal: "In Jesus bin ich dem begegnet, der fähig ist, das Beste in mir zu entfachen." Jesus helfe dabei, "der Versuchung des Geldes, der Eitelkeit und des Hochmuts zu widerstehen, die die Wahrheit zu verzerren sucht." Vom Jugendtreffen kommt auch der Ausspruch "Ihr habt mich um ein Wort der Hoffnung gebeten: und das Wort, das ich euch geben will, heißt Jesus Christus", sowie der weltweit zur Schlagzeile gewordene Satz: "Jesus würde uns nie Mörder werden lassen. Er nennt uns Jünger, würde uns nie in den Tod schicken - alles in ihm ist Einladung zum Leben."
In zwei Twitter-Botschaften aus Mexiko zeigte der Papst, dass das Gebet nicht von der Lebensführung zu trennen ist. "Das Beten lernt man wie das Gehen, das Sprechen, das Zuhören. Sag mir, wie du betest, und ich sage dir, wie du lebst", erklärte er, und ein andermal: "Unsere erste Berufung ist es, "Vaterunser" zu sagen: Vater unser, lass uns nicht der Versuchung der Resignation erliegen."
Nach wie vor ist der spanischsprachige Account mit bereits als 11,2 Millionen Followern der meist gelesene Sprachkanal des Papstes, dicht gefolgt von Englisch (8.680.000), Italienisch (3.365.500), Portugiesisch (1.909.000), Polnisch (566.700), Französisch (433.000), Lateinisch (419.300), Deutsch (299.200) und zuletzt Arabisch (234.200).
Quelle: kathpress