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Franziskus wie ein "biblischer Prophet"
Papst Franziskus entspricht nach Ansicht von Bischof Egon Kapellari dem Typos eines "biblischen Propheten", der nach den Worten von Nelly Sachs "Wunden in die Felder der Gewohnheit reißt". Er konfrontiere die Weltöffentlichkeit, die Christenheit und die katholische Kirche mit ethisch moralischen Appellen und Impulsen. "Er gibt meistens keine Rezepte, aber er verweist auf christliche und auch auf allgemein humane Werte, die für die Zukunft der Menschheit entscheidend sind", sagte der emeritierte steirische Diözesanbischof am Dienstagabend beim Hochamt zu Mariä Empfängnis im Grazer Dom. Zu diesen Werten zähle auch Barmherzigkeit. Diese sei zwar, so Kapellari, "im Welthorizont immer wieder nur ein Minderheitenprogramm", jedoch auch als "Spurenelement gering in der Dosis, immer effektiv".
Heilige Jahre stellten in der Geschichte stets ein Impuls zur Stärkung des Glaubens und der kirchlichen Gemeinschaft dar, sagte der Bischof zum am 8. Dezember eröffneten "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" der katholischen Kirche. "Barmherzigkeit als ein Zielgebot aus der Bergpredigt kann in christlicher Schau nicht von Gerechtigkeit abgekoppelt sein, sie übertrifft aber immer wieder die Gerechtigkeit", betonte Kapellari und schlug damit eine Brücke zum Umgang mit dem aktuell "riesigen Problem, mit dem Europa durch eine riesige Migrationsbewegung konfrontiert ist".
Der Staatsmann Otto von Bismarck (1815-1898) habe "wohl zu Recht gesagt, dass man mit der Bergpredigt allein keinen Staat regieren kann". Ergänzend dazu, so Kapellari, müssten Christen aber sagen: "Ohne reichlich vorhandene Fermente gelebter Bergpredigt korrodiert und korrumpiert eine Zivilgesellschaft und nicht nur die Kirche."
Um die "Spannung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, zwischen staatlicher Politik und kirchlichem Engagement" gerade auch angesichts der Flüchtlinge und anderer Migranten fruchtbar zu machen, "brauchen wir ungemein viel Idealismus, aber nicht einen naiven, sondern einen realistischen Idealismus", betonte Kapellari. "Dazu müssen wir alle noch lernen."
Zum Marienfeiertag erinnert der Bischof, Maria sei "Prototyp des neuen Menschen, der in Jesus Christus geschaffen und in die Weltgeschichte eingetreten ist". Kapellari verwies u.a. auf das vor 50 Jahren beschlossene Dokument "Lumen gentium". Das Zweite Vatikanische Konzil habe damit nachdrücklich gesagt, "dass Maria Typos und Urbild der Kirche ist". Zwar sei Maria heute "auch vielen Katholiken fremd und fern geworden oder geblieben", so Kapellari. Für sehr viele katholische und orthodoxe Christen in aller Welt sei die Gottesmutter "aber auch heute nach Christus und ihm zur Seite die am meisten prägende und inspirierende Gestalt ihres Glaubenslebens".
Heilige Jahre stellten in der Geschichte stets ein Impuls zur Stärkung des Glaubens und der kirchlichen Gemeinschaft dar, sagte der Bischof zum am 8. Dezember eröffneten "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" der katholischen Kirche. "Barmherzigkeit als ein Zielgebot aus der Bergpredigt kann in christlicher Schau nicht von Gerechtigkeit abgekoppelt sein, sie übertrifft aber immer wieder die Gerechtigkeit", betonte Kapellari und schlug damit eine Brücke zum Umgang mit dem aktuell "riesigen Problem, mit dem Europa durch eine riesige Migrationsbewegung konfrontiert ist".
Der Staatsmann Otto von Bismarck (1815-1898) habe "wohl zu Recht gesagt, dass man mit der Bergpredigt allein keinen Staat regieren kann". Ergänzend dazu, so Kapellari, müssten Christen aber sagen: "Ohne reichlich vorhandene Fermente gelebter Bergpredigt korrodiert und korrumpiert eine Zivilgesellschaft und nicht nur die Kirche."
Um die "Spannung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, zwischen staatlicher Politik und kirchlichem Engagement" gerade auch angesichts der Flüchtlinge und anderer Migranten fruchtbar zu machen, "brauchen wir ungemein viel Idealismus, aber nicht einen naiven, sondern einen realistischen Idealismus", betonte Kapellari. "Dazu müssen wir alle noch lernen."
Zum Marienfeiertag erinnert der Bischof, Maria sei "Prototyp des neuen Menschen, der in Jesus Christus geschaffen und in die Weltgeschichte eingetreten ist". Kapellari verwies u.a. auf das vor 50 Jahren beschlossene Dokument "Lumen gentium". Das Zweite Vatikanische Konzil habe damit nachdrücklich gesagt, "dass Maria Typos und Urbild der Kirche ist". Zwar sei Maria heute "auch vielen Katholiken fremd und fern geworden oder geblieben", so Kapellari. Für sehr viele katholische und orthodoxe Christen in aller Welt sei die Gottesmutter "aber auch heute nach Christus und ihm zur Seite die am meisten prägende und inspirierende Gestalt ihres Glaubenslebens".
Quelle: kathpress