Diözese Innsbruck
Scheuer: Mann der Mitte in Theologie und Praxis
Mit Manfred Scheuer bekommt die Diözese Linz erstmals seit 35 Jahren wieder einen Oberösterreicher als Bischof, der in der Kirche als "Mann der Mitte" gilt. Der gebürtige Mühlviertler, der im vergangenen August seinen 60. Geburtstag feierte, ist seit 2003 Bischof der Diözese Innsbruck. Der von seinem Naturell her sehr besonnene Kirchenmann gilt als Intellektueller, der zugleich die persönliche Begegnung mit den Menschen sucht. Die Seelsorge ist dem Bischof ein großes Anliegen. In seiner Amtszeit als Innsbrucker Diözesanbischof besuchte er alle 291 Pfarren seiner Diözese.
Der Bischof ist in seiner Diözese Innsbruck sehr beliebt und gilt so wie seine Vorgänger Reinhold Stecher und Alois Kothgasser als ausgleichend, aufgeschlossen und konzilsverbunden. In seiner Diözese wie auch als österreichischer "Caritas-Bischof" war und ist Scheuer - ganz im Sinn von Papst Franziskus - der Einsatz für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft ein besonderes Anliegen. Dazu passt auch sein Einsatz für Religionsfreiheit und für die verfolgten Christen im Nahen Osten.
Charakteristisch für Scheuer ist seine ökumenische Gesinnung. Als Ökumene-Verantwortlicher der Bischofskonferenz, diese Zuständigkeit teilt er mit Kardinal Christoph Schönborn, vertritt er die katholische Kirche im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und fungiert als deren Vize-Vorsitzender. Wichtige Themen von Bischof Scheuer sind u.a. der Schutz des Lebens, die Jugendarbeitslosigkeit, der arbeitsfreie Sonntag und der sozialer Wohnbau.
Bischof Manfred hat sich zudem als diözesaner Postulator in Linz für die Seligsprechung von Franz Jägerstätter eingesetzt. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit den Euthanasie-Opfern, mit den ermordeten Juden und mit Verfolgten, Opfern und Märtyrern aus der katholische Kirche ist ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. In seine Zeit als Bischof fielen die Seligsprechungen von Provikar Carl Lampert und des Kapuzinerpaters Thomas von Olera.
Dass Bischof Scheuer auch mit heiklen kirchlichen Situationen umzugehen weiß, hat er zuletzt in der "Causa Heizer" bewiesen. Der Innsbrucker Bischof musste im Mai die Selbst-Exkommunikation von Martha Heizer und ihres Mannes Gerd Heizer feststellen, nachdem er sich erfolglos um eine andere Lösung bemüht hatte. Anlass dafür war die im September 2011 in einem ORF-Fernsehbeitrag bekannt gewordene Praxis der "privaten Eucharistiefeiern ohne Priester" durch das Ehepaar. Ein derartiges Verhalten wird vom Kirchenrecht als "schwerwiegendes Delikt" eingestuft, das der römischen Glaubenskongregation zu melden ist. Bischof Scheuer wurde in der Folge von Rom mit dem Fall betraut, der schließlich zur nach wie vor aufrechten Exkommunikation geführt hat.
Linz, Rom, Freiburg, Trier: Ausbildung und Lehrtätigkeit
Bischof Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach ob der Donau in Oberösterreich geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Gymnasium Petrinum Linz studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Linz Theologie und trat in das Linzer Priesterseminar ein. Von 1976 bis 1981 setzte er seine Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort. 1979 schloss er seine Studien mit dem Baccalaureat und 1981 mit dem Lizenziat ab.
Am 10. Oktober 1980 wurde Manfred Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1985 als Seelsorger in der Diözese Linz (Steyr, St. Georgen a.d.G.). Von 1985 bis 1988 war Scheuer Assistent beim bekannten Theologen Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). Dort vollendete er im Jahr 1989 seine Dissertation. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholischen Theologischen Hochschule in Linz.
1997 kehrte Scheuer an den Ort seiner Studienzeit in Freiburg zurück, war dort Studentenseelsorger und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Von 1999 bis 2000 lehrte Manfred Scheuer unter anderem in Freiburg i. Breisgau, Salzburg und St. Pölten. Vom 2000 bis 2003 war Manfred Scheuer Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier.
Bischof der Diözese Innsbruck ab 2003
Am 21. Oktober 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Innsbruck. Erzbischof Alois Kothgasser weihte Scheuer am 14. Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof. Als Wahlspruch wählte Scheuer einen Satz aus dem Johannesevangelium: Spiritus vivificat ("Der Geist macht lebendig"). Das Gedenk- und Jubiläumsjahr "50 Jahre Diözese Innsbruck" unter dem Motto "Aufbrechen" im vergangenen Jahr bildete sicherlich einen Höhepunkt seiner zwölf Bischofsjahre in der Diözese Innsbruck.
In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Scheuer derzeit für die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung und Ökumene verantwortlich. Er ist Mitglied der Glaubenskommission der Österreichischen Bischofskonferenz, Präsident von Pax Christi Österreich und für das Studentenförderungswerk "Pro Scientia" zuständig.
Vor wenigen Tagen erschien im Tyrolia-Verlag ein Buch von Bischof Manfred Scheuer unter dem Titel "Wider den kirchlichen Narzissmus". Es ist ein spirituell-politisches Plädoyer und bietet einen tiefen Einblick in sein Denken und Glauben.
Der Bischof ist in seiner Diözese Innsbruck sehr beliebt und gilt so wie seine Vorgänger Reinhold Stecher und Alois Kothgasser als ausgleichend, aufgeschlossen und konzilsverbunden. In seiner Diözese wie auch als österreichischer "Caritas-Bischof" war und ist Scheuer - ganz im Sinn von Papst Franziskus - der Einsatz für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft ein besonderes Anliegen. Dazu passt auch sein Einsatz für Religionsfreiheit und für die verfolgten Christen im Nahen Osten.
Charakteristisch für Scheuer ist seine ökumenische Gesinnung. Als Ökumene-Verantwortlicher der Bischofskonferenz, diese Zuständigkeit teilt er mit Kardinal Christoph Schönborn, vertritt er die katholische Kirche im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und fungiert als deren Vize-Vorsitzender. Wichtige Themen von Bischof Scheuer sind u.a. der Schutz des Lebens, die Jugendarbeitslosigkeit, der arbeitsfreie Sonntag und der sozialer Wohnbau.
Bischof Manfred hat sich zudem als diözesaner Postulator in Linz für die Seligsprechung von Franz Jägerstätter eingesetzt. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit den Euthanasie-Opfern, mit den ermordeten Juden und mit Verfolgten, Opfern und Märtyrern aus der katholische Kirche ist ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. In seine Zeit als Bischof fielen die Seligsprechungen von Provikar Carl Lampert und des Kapuzinerpaters Thomas von Olera.
Dass Bischof Scheuer auch mit heiklen kirchlichen Situationen umzugehen weiß, hat er zuletzt in der "Causa Heizer" bewiesen. Der Innsbrucker Bischof musste im Mai die Selbst-Exkommunikation von Martha Heizer und ihres Mannes Gerd Heizer feststellen, nachdem er sich erfolglos um eine andere Lösung bemüht hatte. Anlass dafür war die im September 2011 in einem ORF-Fernsehbeitrag bekannt gewordene Praxis der "privaten Eucharistiefeiern ohne Priester" durch das Ehepaar. Ein derartiges Verhalten wird vom Kirchenrecht als "schwerwiegendes Delikt" eingestuft, das der römischen Glaubenskongregation zu melden ist. Bischof Scheuer wurde in der Folge von Rom mit dem Fall betraut, der schließlich zur nach wie vor aufrechten Exkommunikation geführt hat.
Linz, Rom, Freiburg, Trier: Ausbildung und Lehrtätigkeit
Bischof Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach ob der Donau in Oberösterreich geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Gymnasium Petrinum Linz studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Linz Theologie und trat in das Linzer Priesterseminar ein. Von 1976 bis 1981 setzte er seine Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort. 1979 schloss er seine Studien mit dem Baccalaureat und 1981 mit dem Lizenziat ab.
Am 10. Oktober 1980 wurde Manfred Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1985 als Seelsorger in der Diözese Linz (Steyr, St. Georgen a.d.G.). Von 1985 bis 1988 war Scheuer Assistent beim bekannten Theologen Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). Dort vollendete er im Jahr 1989 seine Dissertation. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholischen Theologischen Hochschule in Linz.
1997 kehrte Scheuer an den Ort seiner Studienzeit in Freiburg zurück, war dort Studentenseelsorger und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Von 1999 bis 2000 lehrte Manfred Scheuer unter anderem in Freiburg i. Breisgau, Salzburg und St. Pölten. Vom 2000 bis 2003 war Manfred Scheuer Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier.
Bischof der Diözese Innsbruck ab 2003
Am 21. Oktober 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Innsbruck. Erzbischof Alois Kothgasser weihte Scheuer am 14. Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof. Als Wahlspruch wählte Scheuer einen Satz aus dem Johannesevangelium: Spiritus vivificat ("Der Geist macht lebendig"). Das Gedenk- und Jubiläumsjahr "50 Jahre Diözese Innsbruck" unter dem Motto "Aufbrechen" im vergangenen Jahr bildete sicherlich einen Höhepunkt seiner zwölf Bischofsjahre in der Diözese Innsbruck.
In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Scheuer derzeit für die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung und Ökumene verantwortlich. Er ist Mitglied der Glaubenskommission der Österreichischen Bischofskonferenz, Präsident von Pax Christi Österreich und für das Studentenförderungswerk "Pro Scientia" zuständig.
Vor wenigen Tagen erschien im Tyrolia-Verlag ein Buch von Bischof Manfred Scheuer unter dem Titel "Wider den kirchlichen Narzissmus". Es ist ein spirituell-politisches Plädoyer und bietet einen tiefen Einblick in sein Denken und Glauben.
Quelle: Kathpress