Manfred Scheuer neuer Bischof von Linz
Der bisherige Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer (60) ist neuer Bischof der Diözese Linz. Nach der Zustimmung der Regierung erfolgte die Ernennung vom Vatikan am Mittwoch, dem 18. November offiziell. Der Zeitpunkt der Amtsübernahme in Linz steht dem Vernehmen nach noch nicht fest. Als Bischof der Diözese Linz steht Scheuer künftig der zweitgrößten Diözese Österreichs (990.000 Katholiken) vor.
Manfred Scheuer, ein gebürtiger Oberösterreicher, folgt als Linzer Bischof auf Ludwig Schwarz. Dieser hatte am 4. Juni sein 75. Lebensjahr gefeiert und bereits davor sein Rücktrittsgesuch - gemäß Kirchenrecht - an Papst Franziskus eingereicht. Er übe seinen Dienst gerne aus, freilich würden die körperlichen Kräfte schon ein wenig schwinden und er hoffe, dass der Papst seinen Rücktritt als Diözesanbischof bald annehmen werde, sagte Schwarz anlässlich seines 75. Geburtstags.
Manfred Scheuer ist seit 2003 Bischof der Diözese Innsbruck. Der von seinem Naturell her sehr besonnene Kirchenmann gilt als Intellektueller, der zugleich die persönliche Begegnung mit den Menschen sucht. Die Seelsorge ist dem Bischof ein großes Anliegen. In seiner Amtszeit als Innsbrucker Diözesanbischof besuchte er alle 291 Pfarren seiner Diözese.
Quick-Info
Biografische Notiz: Manfred Scheuer |
Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach, Oberösterreich geboren. Er studierte in Linz Theologie. Am 10. Oktober 1980 wurde Manfred Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1985 als Seelsorger in der Diözese Linz. Von 1985 bis 1988 war Scheuer Assistent beim bekannten Theologen Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). Dort vollendete er im Jahr 1989 seine Dissertation. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholischen Theologischen Hochschule in Linz.
1997 kehrte Scheuer an den Ort seiner Studienzeit in Freiburg zurück und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Von 1999 bis 2000 lehrte Manfred Scheuer unter anderem in Freiburg i. Breisgau, Salzburg und St. Pölten. Seit dem Wintersemester 2000/2001 war Manfred Scheuer Prof. für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier. Manfred Scheuer hat sich intensiv mit prägenden Gestalten des christlichen Widerstandes gegen das NS-Regime auseinandergesetzt. Von 1997 an führte er das Seligsprechungsprozess für den Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter in Linz durch.
Am 21. Oktober 2003 hat Papst Johannes Paul II. Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Innsbruck ernannt. Scheuer folgt damit Alois Kothgasser nach, der nach fünfjähriger Amtszeit zum Erzbischof von Salzburg gewählt wurde. Manfred Scheuer wurde am 14. Dezember 2003 von Alois Kothgasser und Alt-Bischof Reinhold Stecher zum Bischof geweiht. In der Bischofskonferenz ist Bischof Scheuer zuständig für die Bereiche Caritas, Pax Christi und für die Erwachsenenbildung.
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Diözese Linz |
Die Diözese Linz ist mit ihren 990.000 Katholiken die zweitgrößte Diözese Österreichs. 487 Pfarren in 39 Dekanaten, große Stifte und Klöster, zahlreiche Gruppen und Runden aller Altersstufen spannen ein "Netz der Menschlichkeit" über das Land Oberösterreich. Mehr als 80.000 Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche sind Mitglieder der Katholischen Aktion Oberösterreich. Als Laien wirken sie dabei ehrenamtlich in den Pfarren und bei den Grunddiensten der Kirche mit.
In der Diözese Linz wirken rund 660 Welt- und Ordenspriester, über 110 ständige Diakone und im Bereich pastorale Berufe rund 350 theologisch qualifizierte Laien in den verschiedenen seelsorglichen Bereichen. Rund 1.370 Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind wesentlich tätig für die Glaubensweitergabe an Oberösterreichs Schulen. Die Spiritualitätsformen des Hl. Benedikt, Hl. Augustinus, Hl. Norbert, Hl. Franziskus, Ignatius von Loyola, Hl. Katharina, Hl. Therese v. Lisieux, Hl. Elisabeth und viele andere prägen das oberösterreichische Glaubensleben durch die 20 Männerorden mit rund 330 Mitbrüdern und 29 Frauenorden mit etwa 800 Ordensfrauen. Die Caritas der Diözese Linz ist mit ihren vier Bereichen Caritas für Menschen in Not, Caritas für Menschen mit Behinderungen, Caritas für Betreuung und Pflege und Caritas für Kinder und Jugendliche mit rund 3.100 Mitarbeitern in Oberösterreich eine unverzichtbare und professionelle Hilfseinrichtung in Oberösterreich. In den fast 300 Pfarrcaritas- Kindereinrichtungen werden 17.000 Kinder betreut. 12.550 Schülerinnen und Schüler werden in 45 Schulen mit katholischer Trägerschaft unterrichtet. Eine Pädagogische Hochschule und die Katholische Privatuniversität Linz sowie 6 diözesane Bildungshäuser und 7 Ordensbildungshäuser zeigen das große Engagement der Diözese Linz im Bereich der Bildung. Die Diözese Linz hat Partnerdiözesen in Weißrussland, Tschechien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien. Infos: www.dioezese-linz.at |
Diözese Innsbruck |
Geografisch gesehen ist die Diözese Innsbruck - wie das Bundesland Tirol - kein einheitliches Gebiet. Sie umfasst einerseits rund zwei Drittel des Gebietes von Nordtirol (vom Arlberg bis zur Ziller) und andererseits Osttirol. Beide Teile sind geografisch vollständig voneinander getrennt. (Der östliche Teil von Tirol gehört zur Erzdiözese Salzburg.) Im Gebiet der Diözese Innsbruck leben rund 390.000 Katholiken. Das sind knapp 80 Prozent der Bewohner. Rund 20 Prozent der Katholiken feiern regelmäßig den Sonntagsgottesdienst mit. 291 Pfarren und Seelsorgestellen in 16 Dekanaten, zahlreiche Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen spannen ein Netz der kirchlichen Präsenz und menschennahen Seelsorge im Land. 2004 hat sich die Diözese Innsbruck für die Einrichtung von Seelsorgeräumen entschieden. Von den geplanten 75 Seelsorgeräumen sind derzeit 59 errichtet. Rund 230 Welt- und Ordenspriester wirken in der Diözese Innsbruck. Dazu kommen knapp 60 ständige Diakone. Das Feld der kirchlichen Berufe ist sehr vielfältig. Neue Berufsfelder werden aufgrund der Veränderungsprozesse erschlossen. Rund 50 Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten und pastorale Mitarbeiter, 40 Jugendleiterinnen und Jugendleiter, gut 100 Pfarrsekretärinnen und -sekretäre sorgen sich um eine lebendige Seelsorge vor Ort. 22 Pfarrkuratorinnen und Pfarrkuratoren und gut 70 Pfarrkoordinatorinnen und Pfarrkoordinatoren sind an der Verantwortung in den Pfarren beteiligt. Dazu kommen rund 800 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die eine starke Brücke zur jungen Generation bilden. Gut 25.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeugen vom starken Laienengagement in der Diözese Innsbruck. Insgesamt beschäftigt die Diözese Innsbruck rund 750 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer (ohne Priester) Die Caritas ist mit ihren haupt- und unzähligen ehrenamtlichen Mitarbeitern ein unverzichtbarer und professioneller Pfeiler in der sozialen Landschaft Tirols. Der Neubau der Mentlvilla, einer Einrichtung und Notschlafstelle für drogenkranke Menschen, und die geplante Neuerrichtung des Integrationshauses sind Beispiele für das engagierte soziale Wirken der Diözese Innsbruck. Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein ist mit der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck eine prägende Bildungseinrichtung. Dazu kommen die drei Bildungshäuser Haus der Begegnung in Innsbruck, St. Michael in Pfons bei Matrei a.Br. und Bildungshaus Osttirol. Der geplante Neubau des Bildungshauses St. Michael zeigt das große Engagement der Diözese im Bereich der Bildung. (Infos: www.dioezese-innsbruck.at) |
Der Bischof ist in seiner Diözese Innsbruck sehr beliebt und gilt so wie seine Vorgänger Reinhold Stecher und Alois Kothgasser als ausgleichend, aufgeschlossen und konzilsverbunden. In seiner Diözese wie auch als österreichischer "Caritas-Bischof" war und ist Scheuer - ganz im Sinn von Papst Franziskus - der Einsatz für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft ein besonderes Anliegen. Dazu passt auch sein Einsatz für Religionsfreiheit und für die verfolgten Christen im Nahen Osten.
Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach geboren. Er studierte in Linz und Rom Theologie und wurde 1980 in Rom zum Priester geweiht. Von 1985 bis 1988 arbeitete er als Assistent bei Prof. Gisbert Geshake an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg, wo er nach einer dreijährigen Unterbrechung, während der er als Spiritual am Linzer Priesterseminar tätig war, auch unterrichtete. Ehe er als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an die Theologische Fakultät Trier berufen wurde, unterrichtete er außerdem an den Universitäten in Salzburg und St. Pölten.
Seit Dezember 2003 ist Scheuer Innsbrucker Bischof, nachdem er am 21. Oktober 2003 von Papst Johannes Paul II ernannt worden war. Seine Agenden in der Österreichischen Bischofskonferenz sind die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung, das Studentenförderungswerk "Pro Scientia" sowie Ökumene. Für letzteren Bereich ist er gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn zuständig, wobei Bischof Scheuer die katholische Kirche im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRKÖ) vertritt und gleichzeitig als dessen Vize-Vorsitzender fungiert.
Schwarz zehn Jahre Bischof in Linz
Ludwig Schwarz wurde von Papst Johannes Paul II. 2001 zum Weihbischof von Wien ernannt. Seine Bischofsweihe erfolgte am 25. November 2001 im Stephansdom. Papst Benedikt XVI. ernannte Schwarz am 6. Juli 2005 zum Bischof von Linz. Die Amtsübernahme erfolgte am 18. September 2005. Er leitete damit die Diözese Linz für gut zehn Jahre.