Caritas plädiert für humanitäre Visa
Die Caritas fordert nach der Flüchtlingstragödie auf der burgenländischen A4 die Erteilung humanitärer Visa, die eine sichere Einreise in die EU ermöglichen. Denn klar sei: "Wer Schleppern das Handwerk legen will, muss für rasche, sichere Zugänge zu Asylverfahren Sorge tragen", betonte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung am Donnerstag. Besonders für verletzliche Gruppen, wie Kinder und kranke Menschen, müsse ein sicherer Weg für die Einreise in die EU gelegt werden.
In einem auf der Ostautobahn (A4) im Burgenland abgestellten Lkw stieß die Polizei am Donnerstag auf zahlreiche Leichen. Die Behörden gehen zur Zeit von 50 Opfern aus, die schon länger tot gewesen seien, teilte die Polizei mit. Der Fahrer des Lkw befinde sich auf der Flucht, nach ihm wird auch in Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden gefahndet.
Die Tragödie auf der A4 habe einmal mehr deutlich gemacht, "wie dringend nötig es ist, dass Europa einen gemeinsamen Plan für Menschen auf der Flucht ins Lebens ruft, der der Genfer Flüchtlingskonvention und der humanitären Tradition dieses Kontinents entspricht", so Landau weiter. Jeder Tote sei eine Mahnung für ein gemeinsames Vorgehen Europas.
Gleichzeitig fordere Landau "verlässliche und ausreichende Hilfe" für die Nachbarländer Syriens, in die aktuell vier Millionen Menschen vor den "Schrecken des Bürgerkriegs geflohen sind". Die nicht ausreichende Unterstützung vor Ort zwinge die Flüchtlinge, ihre Flucht nach Europa fortzusetzen. "Jeder Tote ist eine Mahnung, zugleich gilt den Opfern und ihren Familien unser Mitgefühl. Das Sterben an den Grenzen und in Europa muss ein Ende haben."