Ministrantendienst "authentischer als Facebook"
Der Ministrantendienst ist heute nicht aus der Mode gekommen, sondern bietet Kindern und Jugendlichen vielmehr vieles an, was es sonst in der heutigen Medien- und Kommunikationswelt nicht gibt: Das hat der Präsident des Internationalen Ministranten-Verbundes CIM (Coetus Internationalis Ministrantium), Bischof Ladislav Nemet, am Montag im Interview mit "Radio Vatikan" erklärt. Ministrant zu sein, bedeute immer, in einer Gemeinschaft zu sein, so der Bischof der serbischen Diözese Zrenjanin anlässlich des großen Ministrantentreffens, das derzeit in Rom stattfindet.
Nicht nur in der Kirche und durch die Mithilfe beim Gottesdienst sei diese Gemeinschaft erfahrbar, sondern besonders auch bei den Ministrantenstunden, erklärte Nemet. "Sie kommen zusammen, sprechen miteinander und sind füreinander da. Das ist authentischer als Facebook. Da merken sie, es ist schöner, gemeinsam zu sprechen, als im Internet virtuell miteinander zu kommunizieren."
Bischof Nemet wird den Papst am Dienstag im Namen der fast 10.000 aus 20 Ländern angereisten Ministranten - die österreichische Delegation ist mit über 3.000 Pilgern die größte - begrüßen. Er selbst sei besonders über die außergewöhnliche Art des gemeinsamen Abendgebetes der Kinder mit dem Papst am Petersplatz erfreut, erklärte der oberste Ministranten-Sprecher: Statt der üblichen liturgischen Vesper sei bei dem Höhepunkt der Wallfahrt ein einfaches Gebet vorgesehen. Begleitet wird das Treffen von vier Musikbands, die aus Deutschland, Weißrussland, Rumänien und Italien stammen.
Die Österreichische Ländergruppe wird u.a. von den Diözesanbischöfen Franz Lackner (Salzburg), Wilhelm Krautwaschl (Graz), Ludwig Schwarz (Linz) und Manfred Scheuer (Innsbruck) begleitet. Bereits für Montag waren im Rom Programmpunkte vorgesehen, darunter u.a. ein Gottesdienst der Salzburger Delegation mit Erzbischof Lackner in Santa Maria dell'Anima oder für die steirischen Ministranten ein Gebet in der Basilika Santa Maria Maggiore mit Bischof Krautwaschl. Am Donnerstag folgt ein großes Österreich-Treffen in der Basilika St. Paul vor den Mauern, weitere Programmpunkte umfassen u.a. Stadtführungen, Vatikan-Einblicke und Jugendgottesdienste.
In österreichischen Pfarren ministrieren knapp 45.000 Mädchen und Buben. Sie leisten damit einen wichtigen Dienst in den Pfarren und befassen sich neben dem Ministrantendienst in Gruppenstunden auch mit Glaubens- und Lebensfragen.