Flüchtlingskrise ist "Symbol prekärer Humanität"
Die aktuelle Flüchtlingskrise in Österreich kann als "Ausdruck und Symbol prekärer Humanität" gesehen werden. Das betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Rande der Eröffnung der "Salzburger Hochschulwoche 2015" im Gespräch mit "Kathpress". Damit spielte Lackner auf das Thema der Hochschulwoche an, die heuer unter dem Motto "Prekäre Humanität" steht und nach Zugängen und Quellen zum Begriff Humanität suchen möchte.
Erzbischof Lackner
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Unter dem Blickwinkel der Humanität müsse die erste Reaktion auf die Flüchtlingsströme deren "fürchterliche Not" stets der Impuls "Helfen!" sein, so Lackner. Er könne zwar die Fragen und Sorgen der Bevölkerung im Blick auf die Flüchtlinge verstehen, räumte der Erzbischof ein, aber "niemand flieht freiwillig", und der christliche erste Impuls müsse stets lauten, den Flüchtlingen zu helfen.
Die Erzdiözese Salzburg entspreche diesem Grundimpuls des Helfens insofern, als sie bereits rund 350 Flüchtlinge in der Grundversorgung betreut. Bis Mitte September sollen es ca. 500 Asylwerber sein, teilte der Erzbischof mit. Groß sei auch die Hilfsbereitschaft in den Pfarren und unter den Pfarrern, die Pfarrhöfe öffnen. Es sei ihm ein großes Anliegen, so Lackner abschließend, "angesichts der dramatischen Krise eigene kirchliche Interessen zurückzustellen und soviel Räume und Platz wie möglich zu schaffen".
Gemeinsam mit katholischen Pfarren und Klöstern betreut die Caritas derzeit österreichweit mehr als 4.400 AsylwerberInnen im Rahmen der Grundversorgung - das sind knapp 10 Prozent der insgesamt 43.000 Asylwerber in Grundversorgung. Zusätzlich werden laut Caritas-Angaben rund 10.500 Menschen mobil betreut.