Kirche begeht Weltgebetstag um geistliche Berufe
Am Sonntag, 26. April, begeht die Katholische Kirche den "Weltgebetstag um geistliche Berufungen". Seit mehr als 50 Jahren hält die Katholische Kirche damit weltweit jeweils am vierten Sonntag der Osterzeit den Gedanken an Berufungen wach, diesmal unter dem Motto "Leben in der Spur Jesu".
Papst Franziskus weiht am Sonntag im Petersdom mehrere Priester. In seiner Botschaft zum Weltgebetstag betonte Franziskus, die Entscheidung zum Priesteramt setze ein inspirierendes kirchliches Umfeld voraus. Geistliche Berufungen könnten nur in einer missionarischen Kirche gedeihen, die aus sich herausgehe und für Arme und Leidende eintrete. Der Papst lädt ein, "sich vom Ruf Gottes überraschen zu lassen, sein Wort aufzunehmen und mit den Schritten eures Lebens den Spuren Jesu zu folgen".
Das heuer gewählte Thema führe vor Augen, dass bewusst gelebte Nachfolge auch 2015 Menschen erfordere, die "den Ruf des Herrn hören und annehmen", so Papst Franziskus. Dies sei nicht etwa eine private Angelegenheit, die mit einer Gemütsbewegung des Augenblicks verwechselt werden könnte; es sei vielmehr ein "konkretes, reales und totales Engagement, das unsere ganze Existenz einbezieht und sie in den Dienst am Aufbau des Gottesreiches auf Erden stellt", so der Papst in seiner Botschaft.
Sr. Mayrhofer: Ruf und Gebet
Beim Weltgebetstag gehe es darum, sich einerseits sowohl konkret mit dem jeweils persönlichen Ruf zur Nachfolge auseinander zu setzen, wie auch im Gebet für all jene einzutreten, die auf unterschiedlichen Wegen einer geistlichen Berufung im Dienst am Leib Christi folgen, betonte Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, in einer Aussendung: "Gott geweiht heißt ganz für die Menschen da sein", so die Ordensfrau.
Insbesondere im "Jahr der Orden 2015" lädt auch das Canisiuswerk zu zahlreicher Teilnahme an Gottesdiensten, verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen rund um den Weltgebetstag ein. Laut der Statistik des Canisiuswerkes wurden im Vorjahr 11 Diözesan-, 15 Ordenspriester und 47 ständige Diakone für die Kirche Österreichs geweiht. Das Canisiuswerk, ein Institut der Österreichischen Bischofskonferenz, fördert geistliche und kirchliche Berufungen in Österreich durch Information, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit.
Gottesdienste und Priesterweihe
In den österreichischen Diözesen und Ordensgemeinschaften finden rund um den 26. April zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Berufung statt. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner feiert beispielsweise anlässlich des Weltgebetstages am 25. April um 10 Uhr im Salzburger Dom eine Festmesse zum Auftakt eines Begegnungstages (10-17.30h) für Kinder mit Ordensleuten und Priesterseminaristen. Der Innsbrucker Bischof Manfrd Scheuer weiht am selben Tag um 16 Uhr in Silz Br. Ulrich Berkmüller aus dem Kloster St. Petersberg in Silz zum Priester.
Am Sonntag, 26. April, lädt das Priesterseminar der Diözese St. Pölten zur Wallfahrt nach Maria Taferl, mit einem Treffpunkt für Fußpilger um 8.30 Uhr bei der Schiffsstation Marbach an der Donau und dem Beginn des Gottesdienstes um 10 Uhr in der Basilika, zelebriert von Weihbischof und Regens Anton Leichtfried.
Speziell gestaltete Gottesdienst zum Weltgebetstag gibt es u.a. auch in Linz (Ursulinenkirche, 24. April, 16 Uhr) und Wien (Stephansdom, 25. April, 17 Uhr). Schon am 23. April feierten der designierte Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl (Grazer Dom) und der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics (Neumarkt) Gottesdienste zum Weltgebetstag.
1964 ins Leben gerufen
Der Weltgebetstag für geistliche Berufungen wurde 1964 von Papst Paul VI. initiiert. Er findet immer am vierten Sonntag der Osterzeit statt und sieht sich der Forderung Jesu im Lukasevangelium (Lk 10,2) verpflichtet, "den Herrn der Ernte um Arbeiter für seine Ernte zu bitten". Seit Jahren nimmt die Zahl der angehenden Priester und Ordensleute in vielen westlichen Ländern ab. Afrika und Asien verzeichnen hingegen einen Zuwachs an geistlichen Berufungen.
Neben diesem Schwerpunkt im Jahr werden in der Berufungspastoral aber auch während des ganzen Jahres Impulse und Aktivitäten gesetzt, u.a. durch Informationsveranstaltungen, Gebetskreise sowie Einladungen von Priestern und Ordensleuten.
(Infos: www.canisius.at, ordensgemeinschaften.at)