Eucharistische Anbetung ist "geistlicher Schatz"
Als "großen geistlichen Schatz für die katholische Kirche" hat der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari die eucharistische Anbetung bezeichnet. Die liturgische Gebetsform verbinde die anbetenden Christen tiefer mit dem Mysterium der Messe und könne in der Gesellschaft und auch in der Kirche "eine Kraft für das stärkere Miteinander sein", wofür sie allerdings einen "verantwortungsvollen und fördernden Umgang" benötige, erklärte Kapellari bei einem Gottesdienst am Dienstagabend im oststeirischen Pöllau.
Die Anbetung sei eine Begegnung mit Gott in der "verdichteten Gegenwart" der zuvor in einer Eucharistiefeier konsekrierten Hostie, so der Bischof, der hier auch auf eine nur wenig beachtete Bedeutung des "Entgegen-wartens" Christi den Menschen gegenüber verwies. Schon die Kniebeuge vor dem Tabernakel sei im Grunde ein Vollzug eucharistischer Anbetung. Darüber hinaus müssten sich Katholiken jedoch "immer viel Zeit nehmen, um dem uns entgegen-wartenden Christus so zu begegnen, dass daraus nachhaltige geistliche Früchte erwachsen", konkret der "Friede Christi im Herzen".
Damit Initiativen wie die nun im Pöllauer Pfarrhaus gestartete Gebetsmöglichkeit zu jeder Tageszeit im Rahmen der "Immerwährenden Anbetung" fruchtbar seien, müssten aus ihnen "mehr Liebe zu Gott und zu den Menschen und mehr Friede in der Pfarre und in der Diözese" erwachsen, forderte Kapellari. Das Gebetsangebot sei "eine Einladung seitens einer religiösen Kerngruppe von Christen, die sich nicht als sozusagen bessere Christen empfinden, sondern als demütige, freundliche Mitchristen und Mitmenschen gegenüber anderen, die diese Gestalt der Frömmigkeit nicht oder noch nicht mittragen".