Papstwahl könnte auch vorgezogen werden
Die Wahl eines Nachfolgers von Papst Benedikt XVI. könnte nach Auskunft von Vatikansprecher Federico Lombardi möglicherweise vorgezogen werden. Die offizielle Regelung sehe einen Beginn zwischen dem 15. und 20. Tag nach Beginn der Sedisvakanz vor, um allen Kardinälen die Anreise zu ermöglichen. "Aber wenn diese bereits alle eingetroffen sind, besteht auch die Möglichkeit, es vorzuziehen", räumte Lombardi ein.
Dazu müsse überprüft werden, ob die geltenden Vorschriften - die selbst nicht geändert werden dürfen - eine entsprechende Interpretation zuließen, so Lombardi. Geführt werden müssten solche Überlegungen durch die Apostolische Kammer, die in der Sedisvakanz die laufenden Amtsgeschäft der Kirche und die Vorbereitung des Konklave koordiniert. Das Amt des Apostolischen Kämmerers ("Camerlengo") hat derzeit Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone inne.
Papst zieht für zwei Monate nach Castel Gandolfo
Weiters sagte Lombardi, dass der Papst sich nach seinem Abschied am 28. Februar für zwei Monate - voraussichtlich "bis Ende April" - nach Castel Gandolfo zurückziehen werde. Es sei "wenig wahrscheinlich", dass Benedikt XVI. während der Zeit der Papstwahl oder beim Amtsantritt seines Nachfolgers öffentlich in Erscheinung treten werde.
Im päpstlichen Sommersitz werde Benedikt XVI. die Räumlichkeiten nutzen, die er auch früher bewohnt habe, sagte der Sprecher. Zeitweise war spekuliert worden, Benedikt XVI. werde den Palazzo Barberini innerhalb des Anwesens in Castel Gandolfo beziehen. Seinen dauerhaften Alterssitz will der ehemalige Papst im Kloster "Mater Ecclesiae" in den Vatikanischen Gärten nehmen. Der Komplex wird gerade für seine Bedürfnisse umgebaut.