Kirchenbudget weiterhin stabil
Das Gesamtbudget der katholischen Diözesen in Österreich ist insgesamt stabil und betrug im Jahr 2011 knapp 500 Millionen Euro. Das geht aus der Gebarungsübersicht der katholischen Diözesen hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Gegenüber dem Jahr 2010 ist ein minimaler Rückgang festzustellen: 2011 betrug die Summe der Einnahmen 495,9 Millionen Euro, 2010 waren es 498,6 Millionen Euro. Der Großteil der Einnahmen der neun Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2011 waren es 399,4 Millionen Euro (80,5 Prozent der Gesamteinnahmen), 2010 393,3 Millionen Euro (78,9 Prozent). Zu den Erträgnissen kommen aus den staatlichen Leistungen zur Abgeltung von NS-Schäden 44,2 Millionen Euro sowie sonstige Einnahmen in der Höhe von 52,3 Millionen Euro hinzu.
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Der Anteil des Kirchenbeitrags am Gesamtbudget ist damit leicht gestiegen. Daraus werden die Kernaufgaben der Kirche in den Bereichen Seelsorge, Gebäudeerhaltung, Soziales, Bildung, Kultur und Entwicklungszusammenarbeit finanziert. Weil die Kirche und die Gläubigen gehalten sind, ihre Verantwortung in der Gesellschaft im Sinne des Evangeliums wahrzunehmen, gibt es in vielen Bereichen (Soziales, Bildung, Kultur, Entwicklungszusammenarbeit) zahlreiche kirchliche Initiativen, viele davon in Zusammearbeit oder mit Unterstützung durch die öffentliche Hand. Diesen angeblichen Subventionen durch den Staat stehen daher konkrete kirchliche Leistungen gegenüber - mit vielen Vorteilen für die Allgemeinheit.
Die Ausgaben machten laut offizieller Übersicht im Jahr 2011 490,6 Millionen Euro aus (2010: 501,5 Millionen). Den größten Anteil an den Ausgaben haben die Personalkosten für die Tausenden Beschäftigten - Laien wie Priester - im kirchlichen Dienst. Die Personalkosten belaufen sich insgesamt laut Statistik auf rund 300,2 Millionen Euro - was einem Anteil an den Gesamtausgaben der Kirche von 61,2 Prozent entspricht. Die Bau- und Erhaltungskosten belaufen sich demnach auf knapp 49,8 Millionen Euro - was einem Anteil von 10,1 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht. Der Sachaufwand und sonstige Ausgaben machen 140,5 Millionen Euro aus (28,6 Prozent).
Schwer bis unmöglich zu bewerten ist das daneben noch bestehende Kunst- und Immobilienvermögen der Kirche: Kirchen, Klöster, Kapellen, Pfarrhöfe, Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten, Schulen etc. Wie soll man etwa den "Wert" des Stephansdomes schätzen? Was sind Ordensspitäler "wert"? Noch dazu sind jede Diözese, jedes Stift, sogar jede Pfarre eine selbständige Rechts- und Wirtschaftseinheit - auch im Steuerrecht. In vermögensrechtlichem Sinn gibt es "die Kirche" also nicht, sondern einige tausend eigenständige kirchliche Rechtsträger allein in Österreich. Das Vermögen dient dabei kirchlichen, wohltätigen und kulturellen Zwecken und wird verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschaftet.
Über das größte Budget verfügte 2011 im übrigen die Erzdiözese Wien mit einem Gesamtvolumen von rund 105 Millionen Euro (2010: 109 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags beläuft sich dabei auf knapp 93 Millionen Euro (2010: 92,4 Millionen). Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien ausgeglichen, den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit 62,5 Millionen Euro die Personalkosten für die rund 1.600 hauptamtlichen Mitarbeiter (2010: 61,8 Millionen).
Quelle: Kathpress