
Familienverband begrüßt Bildungsinitiativen der Regierung
Nach dem gestrigen Austausch von Elternbeirat und Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) hat sich der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) positiv über die Vorhaben der Regierung im Bereich Bildung geäußert. Geplante Maßnahmen zur Sprachförderung, Entbürokratisierung und zur Sicherstellung von Chancengerechtigkeit sowie das kürzlich umgesetzte Handyverbot wurden ausdrücklich gelobt. "Man sieht deutlich, dass Bildung ein wichtiges Thema für diese Bundesregierung ist", erklärte Andrea Kahl, Leiterin des Arbeitskreises "Bildung und Schule", in einer Aussendung am Dienstag. Noch abzuwarten sei, wie viele der unter Budgetvorbehalt stehenden Maßnahmen umgesetzt werden. "Das Zeugnis gibt es am Ende der Legislaturperiode", so Kahl, die selbst als Lehrerin arbeitet.
In der aktuellen Amtszeit warteten große Herausforderungen: zu wenig Lehrkräfte, zu viel Bürokratie und steigender finanzieller Druck. Positiv beurteilte Kahl, dass künftig Brennpunktschulen mehr Ressourcen zur Verfügung stehen sollten: "Hier gezielt zu entlasten, vor allem mit mehr Supportpersonal, ist das Gebot der Stunde", so ihre Forderung. Positiv bewertet wurde auch, dass Bildung im vorliegenden Regierungsprogramm bereits im Kindergarten beginnt: "Das ist nach den Eltern die erste Bildungsinstanz für Kinder, gerade im sprachlichen Bereich ist hier ein mächtiger Hebel, wenn hier mehr Maßnahmen für Sprachförderung zur Verfügung stünden", so Kahl.
Ein vorgesehenes verpflichtendes vorletztes Kindergartenjahr sei aber kein "Allheilmittel". 95,3 Prozent der Vierjährigen und 97,4 Prozent der Fünfjährigen besuchten bereits jetzt eine Kinderbetreuungseinrichtung. Ein verpflichtendes zweites Jahr sei daher eher eine "symbolische Maßnahme" als eine echte Verbesserung, wenn nicht mehr Fokus auf Sprachförderung im Kindergarten gesetzt werde. Entscheidender wäre eine klare Finanzierungszusage für ein kostenfreies zweites Kindergartenjahr, die nicht im Regierungsprogramm enthalten ist, sowie ein einheitliches, bundesweites Rahmengesetz für die Elementarpädagogik, lautete die Kritik.
Der Schularbeitskreis des Katholischen Familienverbandes Österreichs setzt sich aus Bildungsexpertinnen und -experten der neun Diözesen zusammen. Er ist auch langjähriges Mitglied des Elternbeirates des Bildungsministers.
Quelle: kathpress