
St. Pölten: Museum am Dom zeigt Ausstellung "In Feuer geboren"
"In Feuer geboren" lautet der Titel der heurigen Jahresausstellung im Museum am Dom in St. Pölten. Die am Donnerstag eröffnete Ausstellung spürt den unterschiedlichen Bedeutungen des Feuers für das Christentum nach und zeigt gleichzeitig außergewöhnliche sakrale Objekte, bei deren Herstellung Feuer eine wesentliche Rolle spielte.
Gespannt wird dabei ein großer Bogen über verschiedene Motive des Feuers in der christlichen Kunst, von Gottes Offenbarung im brennenden Dornbusch bis zum Feuermartyrium bekannter Heiliger. Zahlreiche Leihgaben aus Museen, Klöstern, Pfarren sowie von Privatpersonen zeigen die Vielfalt sakraler - in Feuer gebrannter - Objekte: von mittelalterlichen Reliquienbehältnissen und barocker Goldschmiedekunst über eine Keramik-Krippe und Objekte des Jugendstils bis hin zu zeitgenössischen Beiträgen.
"Das Motiv des Feuers prägt Christinnen und Christen von Beginn an bis heute", so Bischof Alois Schwarz in einem Beitrag in der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt": "Von Gottes Offenbarung im brennenden Dornbusch bis zur Geburtsstunde unserer Kirche zu Pfingsten, als der Heilige Geist in Form von Feuerzungen auf die Apostel niederkommt und sie daraufhin die Botschaft Jesu in die Welt hinaustragen."
Ein Aspekt der Ausstellung ist das Fegefeuer: Unter Berufung auf verschiedene Bibelstellen sprechen viele Kirchenväter von einem Reinigungsfeuer nach dem Tod. Vor allem auf den Konzilien von Lyon (1274), Florenz (1439) und Trient (1563) wurde die Glaubenslehre in Bezug auf das Fegefeuer (Purgatorium) formuliert: Das Purgatorium beschreibt den Zustand jener, die vor ihrer Aufnahme in den Himmel noch einer Läuterung bedürfen. In der christlichen Kunst fanden Fegefeuerdarstellungen ab dem 15. Jahrhundert - oftmals auch in Kombination mit dem Jüngsten Gericht - große Verbreitung.
In vielen Heiligenviten hat Feuer zudem eine mehrschichtige Bedeutung. Es steht für die Prüfung des Glaubens, aber auch für Bedrohung oder verweist auf die Art des Martyriums.
Die Jahresausstellung "In Feuer geboren" ist bis 31. Oktober zu sehen. (Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertage von 10 bis 16 Uhr / Infos: www.museumamdom.at)
Quelle: kathpress