
Uni Salzburg intensiviert Austausch mit Päpstlichen Universitäten
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Salzburg intensiviert ihren Austausch mit der Päpstlichen Lateran-Universität und dem Päpstlichen Athenaeum Sant'Anselmo. Die Kooperation, die einen erleichterten und strukturierten Austausch von Studierenden und Lehrenden zwischen den Universitäten ermöglichen soll, ist einmalig im deutschen Sprachraum und wird über das "Erasmus+"-Programm organisiert, berichtete der Salzburger Kirchenhistoriker und Erasmus-Beauftragte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, Prof. Roland Cerny-Werner, gegenüber Kathpress (Dienstag). Bislang sei der Vatikan sehr zurückhaltend gewesen im Blick auf Erasmus-Kooperationen. Dies scheint sich derzeit zu wandeln, so Cerny-Werners Eindruck.
Konkret sieht die Kooperation die Möglichkeit vor, dass Theologie-Studierende der Universität Salzburg bis zu zwei Semester pro Studienabschnitt an der Lateran-Universität bzw. an der Hochschule Sant'Anselmo studieren können. Das Erasmus-Programm biete dabei nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern erlaube auch, dass die Rom-Aufenthalte als Auslandssemester anerkannt und im Curriculum der Heimatuniversität berücksichtigt werden.
Wer auf eigene Initiative hin an einer der päpstlichen Universitäten studieren möchte, muss sich bislang an seiner Heimatuniversität beurlauben lassen, Studiengebühren zahlen und teils mühsame Anerkennungsverfahren in Kauf nehmen. Durch die neuen Kooperationen würde es nun keine Anrechnungsprobleme mehr geben, so Cerny-Werner, der zugleich hofft, dass die Kooperationen "den Studienstandort Salzburg zusätzlich attraktivieren werden". Die enge Verbindung der Universität Salzburg zu den Benediktinern sei ein weiteres "Plus" der Kooperation - so hoffe man, durch den deutlich erleichterten Zugang zur Benediktinerhochschule Sant'Anselmo künftig auch vermehrt Ordensangehörige zum Studium nach Salzburg locken zu können.
Möglich geworden sind die Kooperationen laut Cerny-Werner zum einen durch eine verstärkt wahrnehmbare Öffnung der päpstlichen Universitäten. Bislang seien diese bei internationalen Partnerschaften sehr zurückhaltend gewesen. Dies ändere sich derzeit. Zumindest gebe es Signale seitens der zuständigen Bildungskongregation, die Kooperationen zu dulden. "Da hat sich ein Möglichkeitsfenster aufgetan, das wir genutzt haben", so Cerny-Werner. Dass dies im Fall der Salzburger Theologischen Fakultät so rasch gegangen sei, sei aber zum anderen auch dem Engagement von Rosalie Trattner zu verdanken. Die Theologie-Studierende hatte aus eigenem Antrieb den Wunsch geäußert, in Rom zu studieren - für den Erasmus-Beauftragten Cerny-Werner bot sich damit "die Chance, einen Fuß in die Tür zu bekommen".
Inzwischen ist Trattner nach einem zweisemestrigen Aufenthalt an der Lateran-Universität zurückgekehrt - sie plane aber bereits einen weiteren Rom-Aufenthalt im nächsten Studienabschnitt.
Quelle: Kathpress