
Hohe staatliche Auszeichnung für Melker Abt Wilfinger
Der Melker Abt Georg Wilfinger ist mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überreichte dem Ordensmann die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im NÖ-Landhaus, wie der NÖ-Landespressedienst am Dienstag mitteilte. Der frühere evangelische Superintendent Lars Müller-Marienburg wurde mit dem Silbernen Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet. Die niederösterreichische evangelische Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour erhielt das Goldene Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.
"Heute stehen drei Persönlichkeiten im Mittelpunkt, die ihr gesamtes Leben dem Dienst am anderen, am Glauben und an der Gesellschaft widmen", sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner in ihrer Laudatio: "Sie stehen für Nächstenliebe, Verantwortung, Menschlichkeit und Hoffnung."
In einer Zeit voller globaler Herausforderungen sei es umso wichtiger, "dass beide Kirchen gemeinsam wirken", sprach sie die ökumenische Zusammenarbeit an: "Dass das Verbindende vor das Trennende gestellt wird, dass die Unterschiede in den Hintergrund treten und das Verbindende im Vordergrund steht: der Glaube an Gott, die Liebe zum Nächsten und die Verantwortung für die Gesellschaft." Es sei wichtiger denn je, den Menschen "Orientierung zu geben, Trost zu spenden, Dialog zu ermöglichen und Mut zu machen", so Mikl-Leitner.
Gleichzeitig betonte die Landeshauptfrau auch die Bedeutung der Kirchen, Klöster und Stifte als "Orte der Stille, der Ruhe und der Nächstenliebe". Daher nehme man seitens des Landes auch die Verantwortung wahr, das kulturelle Erbe für die nächsten Generationen zu erhalten, verwies sie auf zahlreiche Sanierungsprojekte sowohl mit der katholischen als auch mit der evangelischen Kirche.
Die Kirche könne ihre Aufgaben nur dann wahrnehmen, wenn es Persönlichkeiten gibt, "die das Wort Gottes kennen, vermitteln, leben und in die Tat umsetzen - so wie es die drei Persönlichkeiten, die wir heute auszeichnen, tun", so die Landeshauptfrau. In Richtung der Geehrten fügte sie hinzu: "Ein großes Danke und Vergelts Gott für euren Einsatz für den Glauben, die Kirche, die Seelsorge und das Miteinander."
Das Stift Melk wolle "ein Haus des Glaubens, ein Haus mit Offenheit und Gastfreundschaft sein", sagte Abt Wilfinger in seinen Dankesworten. Das Ehrenzeichen sei "all unseren Freunden gewidmet", denn "nur gemeinsam können wir Großes schaffen".
Es sei ihm eine große Ehre, die Position des niederösterreichischen Superintendenten sieben Jahre ausgeübt zu haben, erklärte Müller-Marienburg bei diesem Anlass. Er sage auch "ein großes Danke für die Aufnahme in die Familie Niederösterreich".
Gisela Malekpour verwies auf die Vielzahl an Ehrenamtlichen in der evangelischen Kirche, von den Pfarrgemeinden bis hin zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie nehme dieses Ehrenzeichen stellvertretend für alle diese Ehrenamtlichen entgegen.
Georg Wilfinger ist seit 2001 Abt des Stiftes Melk. 1969 wurde er als Novize eingekleidet, 1973 legte er seine feierliche Profess ab, 1975 erfolgte die Priesterweihe. Von 1983 bis 2000 war er Konviktsdirektor, bevor er 2001 die Nachfolge von Burkhard Ellegast antrat.
Lars Müller-Marienburg war von 2016 bis 2023 Superintendent in Niederösterreich und war in dieser Funktion für rund 40.000 evangelische Gläubige in 28 Gemeinden zuständig. Zuvor war er als Geistlicher u. a. in Linz, im Burgenland und in Innsbruck tätig.
Gisela Malekpour übt seit 2011 das Amt der Superintendentialkuratorin aus, seit 2017 ist sie Zweite Vizepräsidentin der evangelischen Synode A. B., darüber hinaus ist sie auch Vorsitzende der Diakoniekommission und Aufsichtsratsvorsitzende von "Diakonie eine Welt".
Aufsperrtag eröffnete Saison 2025
Das Stift Melk hat mit dem Wochenende wieder seine Türen und Tore für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Dazu lud das Stift am vergangenen Freitag zum traditionellen "Aufsperrtag". Ein besonderes Augenmerk lag auf den touristischen Buchpartnern AmaWaterways und Vienna Sightseeing - zwei langjährige Tourismuspartner des Stiftes, die mit ihrer Unterstützung zur Erhaltung der wertvollen Handschriften und Druckwerke der Stiftsbibliothek beitragen. Im Rahmen des Aufsperrtages wurden ihnen ihre Buchpatenurkunden überreicht.
Neben diesen symbolischen Patenschaften leistet auch jeder Besuch im Stift Melk einen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes. Denn mit jedem Ticket, jeder Führung und jeder Teilnahme an einer Veranstaltung wird die laufende Restaurierung der einzigartigen Sammlungen unterstützt.
Ein weiterer Höhepunkt am "Aufsperrtag" war die Vernissage der Ausstellung "Seelenbilder" von Harald Ofner in der Säulenhalle. Gezeigt werden seine durch Abdruck und Kombination verschiedener Materialien entstandenen abstrakten Materialdrucke, die mit Strukturen, Farbmodulationen und Collagen arbeiten. Die Ausstellung ist bis 6. Jänner 2026 im Stift Melk zu sehen.
Quelle: Kathpress