
Vorarlberg: Erster "Tag des Religionsunterrichts" großer Erfolg
Rund 200 Religionslehrerinnen und Religionslehrer haben am Wochenende am ersten "Tag des Religionsunterrichts" in der Diözese Feldkirch teilgenommen. Die Veranstaltung, bei der u.a. auch Bischof Benno Elbs dabei war, fand im Bildungshaus St. Arbogast statt. Die Diözese Feldkirch berichtete am Montag in einer Aussendung von einer gelungenen Initiative.
"In einer Zeit der weltanschaulichen Pluralität bildet der Religionsunterricht für Schülerinnen und Schüler eine verlässliche Konstante, um christliche Grundhaltungen kennenzulernen", erklärte Annamaria Ferchl-Blum, Leiterin des diözesanen Schulamtes. Im Pflichtschulbereich würden rund 91 Prozent der katholischen Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Dazu kämen nochmals 1.500 Schülerinnen und Schüler ohne religiöses Bekenntnis. Insgesamt besuchen in Vorarlberg rund 83 Prozent der rund 32.000 katholischen Schülerinnen und Schüler den Religionsunterricht.
Sich auf Bewährtes zu verlassen, so Ferchl-Blum weiter, sei jedoch zu wenig: "Die Fragen nach Gott und dem guten Leben sollen auch weiterhin einen guten Platz in der Schule vorfinden und dafür lohnt sich ein besonderes Engagement."
Geschmack des Lebens erkennen
Wie dieses Engagement aussehen könnte, dafür legte der Jesuit Tobias Zimmermann Spuren, indem er an den Beginn seines Gastvortrags die zentrale Frage stellte, ob christliche Bildung denn überhaupt ein Partner für die Erziehungswissenschaften sein kann? Seine Antwort: "Ja, wenn es um Bildung am Menschen geht. Der Religionsunterricht hat primär die Aufgabe, das Denken zu lehren."
Aufgabe des Religionsunterrichts sei es, zu unterstützen und in einem System, in dem Gott nur noch schwer Platz zu finden scheint, genau diesen Platz offenzuhalten. "Wie wollen die Kinder und Jugendlichen von heute in Zukunft in dieser Welt Mensch sein", darum gehe es und um das Lernen durch Erleben - das Erleben von Staunen, das Erleben von Anderem und Eigenem und das Erkennen, wonach Leben "schmecken" kann, so Zimmermann: "Das Schmecken und Verkosten, das müssen wir sehr oft wieder lernen", so der Jesuit. Der Religionsunterricht sei ein Ort, an dem man zu seinem Geschmack an der Welt finden könne.
Die Vorarlberger Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink unterstrich bei einer Podiumsdiskussion die Bedeutung eines qualitativ hochwertigen Religionsunterrichts. Religion sei ein Fach, bei dem man als Lehrende ganz besonders gefordert und vor allem als Mensch angefragt sei. Umso wichtiger sei es, hier ein authentisches Gegenüber für die Schülerinnen und Schüler zu sein. Schöbi-Fink unterrichtete selbst Deutsch und Religion.
In Workshops wurde u.a. der digitale Alltag der Jugendlichen sowie Formen eines überkonfessionellen Religionsunterrichts behandelt. Bischof Elbs stieg ins Gespräch über Kraftquellen und Resilienz für Lehrerinnen und Lehrer ein. Der Bischof war selbst lange Zeit Religionslehrer. Abgeschlossen wurde der Tag des Religionsunterrichts mit der bischöflichen Beauftragung von 15 Religionslehrenden.
Quelle: kathpress