
Wiener Caritas verzeichnet Rekord bei Winternothilfe für Obdachlose
Nach sechs Monaten geleisteter Winternothilfe hat die Caritas der Erzdiözese Wien Bilanz gezogen: 10.000 Anrufe beim Caritas-Kältetelefon, 36.000 verteilte Mahlzeiten in der Gruft und 20.500 Besuche in 42 Wärmestuben. Die Hilfe sei so groß "wie noch nie" gewesen. Im Verbund mit anderen Hilfsorganisationen, der Stadt Wien, der Unterstützung von tausenden Spendern und 1.300 Freiwilligen, die von November bis April in den Einrichtungen der Caritas im Einsatz waren, konnte in tausenden Fällen geholfen werden. "Die Hilfsbereitschaft für obdachlose Menschen war auch diesen Winter überwältigend", so Caritasdirektor Klaus Schwertner in einer Aussendung am Montag.
Über 9.920 Mal klingelte allein in der Bundeshauptstadt das Kältetelefon, das unter der Nummer 01/480 45 53 von November bis April rund um die Uhr erreichbar ist. 90 Freiwillige haben die Meldungen entgegengenommen. Gemeinsam mit den Streetwork-Teams der Caritas konnten 400 akut obdachlose Menschen in ein warmes Notquartier in Wien vermittelt und hunderte Menschen mit winterfesten Schlafsäcken, warmer Kleidung und Decken versorgt werden, wie die Hilfsorganisation mitteilte. Mithilfe der Spenden konnte auch der in die Jahre gekommene Kältebus ersetzt werden.
36.000 Mahlzeiten in der Gruft
Allein in der Obdachloseneinrichtung "Gruft" konnten seit Anfang November rund 36.000 Mahlzeiten an obdachlose Menschen verteilt und ihnen über 8.200 Mal ein warmes Bett geboten werden. Auch in den anderen Notquartieren der Caritas sei die Auslastung diesen Winter auf konstant hohem Niveau gewesen: Rund 650 Menschen konnten dort versorgt werden, hieß es. In den Pfarren der Erzdiözese Wien betreuten mehr als 1.000 Freiwillige die Gäste in insgesamt 42 Wärmestuben. An 315 Öffnungstagen wurden dort rund 20.500 Besuche verzeichnet. Zu den Besucherinnen und Besuchern zählten sowohl obdachlose als auch jene Menschen, die keine finanziellen Mittel haben, um ihre Wohnung zu heizen.
Auch das Interesse an den drei Frauenwärmestuben sei in diesem Winter wieder groß gewesen - bei über 600 Besuchen wurden Frauen mit kleinen Mahlzeiten und warmen Aufenthaltsräumen versorgt. "Die Hilfe, die hier oft sehr unbemerkt und ohne große Aufmerksamkeit geschieht, wirkt, macht einen wichtigen Unterschied", hob Schwertner das Engagement der Pfarren und von Helfern hervor. Sie machten gerade in Zeiten mehrerer Krisen vielen Menschen Mut, schenkten Hoffnung und einen Ausweg aus der Einsamkeit, die viele Gäste belastet, so der Wiener Caritasdirektor.
Mehr als 39.000 Suppen vom Canisibus
Der Suppenbus der Caritas - der Canisibus - brachte in den vergangenen Monaten rund 39.000 warme Mahlzeiten zu obdachlosen Menschen, die von 180 Freiwilligen zubereitet und an verschiedenen Stationen in Wien ausgegeben wurden. Auch das medizinische Angebot des Louisebus, der Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Versorgung bietet, sei "gut genutzt" worden. Die 15 freiwillig tätigen Ärztinnen und Ärzte und 18 Assistenzen führten 2.245 Behandlungen durch und konnten insgesamt 933 Menschen versorgen, hieß es.
"Diese Hilfe, die uns vielfach auch deshalb gelingt, weil sich tausende Menschen freiwillig in unzähligen Projekten der Caritas engagieren, ist unverzichtbar", sagte Schwertner, der nach Auslaufen der Winternothilfe mit Ende April Hilfsangebote im Sommer ankündigte. So wie die Kälte im Winter werde auch die Hitze im Sommer durch die Klimakrise zunehmend gefährlicher für obdachlose Menschen. "Obdachlosigkeit gibt es an 365 Tagen im Jahr - unsere Hilfe auch", so das Versprechen der Caritas.
(Caritas Spendenkonto: IBAN: AT163100000404050050, Kennwort: "Gruft Winterpaket")
Quelle: kathpress