
Regenbogenpastoral zu "Hate Crimes": Hetze bewirkt Hass
Die Regenbogenpastoral Diözese Linz und die Katholischen Aktion Oberösterreich reagieren mit großer Betroffenheit auf die gewalttätigen Übergriffe auf homosexuelle Menschen in ganz Österreich. "Hier wurde gegen Menschenrechte verstoßen und auf abscheuliche Art Selbstjustiz geübt. Die unteilbare Menschenwürde muss für alle Personen unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität gelten", mahnte KA-OÖ-Präsidentin, Gabriele Hofer-Stelzhammer. Kritik übten die beiden kirchlichen Organisationen an einer aktuell "latent queer-feindlichen und homophoben Einstellung" und forderten vonseiten Politik "eine sehr bedachte, verantwortungsvolle Wortwahl".
"Hassverbrechen gegen LGBTIQ*Personen sind in Österreich tragischerweise im Ansteigen begriffen", so KA und Regenbogenpastoral, die mehr denn je "ein engagiertes und mutiges Zurückweisen solcher Abwertungen und Diskriminierungen" einforderten. "Es braucht mehr denn je ein engagiertes und mutiges Zurückweisen solcher Abwertungen und Diskriminierungen", hieß es in der Aussendung weiter. Dazu gehöre auch ein Eintreten gegen "oberflächliche Stammtischparolen und einen menschenverachtenden Populismus".
Ziel müsse ein menschenfreundliches Klima sein, das niemanden ausgrenze. Scheinbar lustige, aber abfällige Bemerkungen und ausgrenzende Witze, bis zu undifferenzierten Aussagen über gleichgeschlechtlich liebende Menschen, seien der Anfang einer Entwicklung, die von verbaler hin zu physischer Gewalt führen könne, warnten Regenbogenpstoral wie Katholische Aktion unisono. "Die Ereignisse der letzten Wochen sind ein schockierendes und warnendes Beispiel für diese Entwicklung", hieß es in der Aussendung.
Hintergrund sind Razzien wegen des Verdachts auf Hassverbrechen ("Hate Crimes") gegen Homosexuelle in sieben Bundesländern, bei denen 18 Personen im Alter zwischen 14 und 26 Jahren festgenommen wurden. Sie sollen homosexuellen Männern fälschlicherweise Pädophilie unterstellt, sie über Social Media mit Fake-Accounts angelockt und anschließend misshandelt haben. Es gab Hausdurchsuchungen an 28 Orten in sieben Bundesländern. Die Anzahl der Opfer liegt bei derzeit 17, die Polizei geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.
Quelle: kathpress