
Zahlreiche Feiern zum 20. Todestag von Johannes Paul II.
Genau 20 Jahre ist es her, dass die ganze Welt am 2. April 2005 Anteil am Sterben von Johannes Paul II. nahm. Das Gedenken an den über 26 Jahre lang regierenden Papst wird auch in Österreich hochgehalten, wohin Karol Wojtyla in seinem Pontifikat dreimal - in den Jahren 1983, 1988 und 1998 - kam. Bis heute verweisen zahlreiche Orte auf den 2014 Heiliggesprochenen und sein Erbe, wie etwa im Wiener Stephansdom, wo im Eingangsbereich ein vom Künstler Bernd Fasching erstelltes Tondo an dessen mehrmaliges Gebet in der Eligiuskapelle verweist, oder auch in Mariazell, wo eine vor dem Rathaus aufgestellte Metall-Skulptur den Kopf des früheren Papstes zeigt. Vielerorts gibt es zum runden Todestag auch Gedenkfeiern und -gottesdienste.
Österreichs wohl spektakulärster Ort des Johannes-Paul-II-Gedenkens ist im Wiener Donaupark: Das 40 Meter hohe "Papstkreuz" direkt neben dem Donauturm, errichtet für den 11. September 1983, als der Pontifex aus Polen mit 300.000 Gläubigen auf der "Papstwiese" im strömenden Regen den Abschlussgottesdienst des Mitteleuropäischen Katholikentages feierte. Bis heute veranstaltet an dieser Stelle der Verein "Papstkreuz im Donaupark" bei jeder Witterung jeweils am ersten Sonntag im Monat einen Gottesdienst, so auch am 6. April um 16.30 Uhr, zelebriert von Kalsantinerpater Peter Domansky. Ein zweites, kleineres "Papstkreuz" befindet sich bis heute am Wiener Heldenplatz zwischen Burgtor und Weltmuseum. (Infos: www.papstkreuz.at)
Der Papstkreuz-Verein lädt anlässlich des Jahrestages auch zu einem Vortag über den Wojtyla-Papst: Am Freitag (4. April) wird der deutsche Historiker und Bestsellerautor Michael Hesemann im Pfarrsaal von St. Rochus in Wien-Landstraße zum Thema "Johannes Paul der Große: Der Papst, der Wunder wirkte" sprechen. Beginn ist um 19.30 Uhr, bereits zuvor gibt es einen Rosenkranz (18 Uhr) und eine Heilige Messe (18.30 Uhr) in der Kirche.
Papst der Polen
Besonders innig die Verbindung zu Johannes Paul II. seit jeher bei seinen Landsleuten: Nicht nur an unzähligen Orten in seinem Heimatland, sondern auch vor der polnischen Gardekirche am Wiener Rennweg gegenüber dem Eingang zum Belvedere-Museum erinnert eine Bronzestatue an den 2005 verstorbenen ersten aus Polen stammenden Nachfolger des Apostel Petrus. Im Gotteshaus selbst gibt es an dessen Sterbetag um 19 Uhr einen Festgottesdienst, zelebriert von Kirchenrektor Zygmunt Waz. Zeitgleich findet im Saal der Kirche Maria vom Berge Karmel in Wien-Favoriten (Stefan-Fadinger-Platz 1) ein Konzert der polnischen Föderation "Und dies ist Polen" statt, unterstützt von der polnischen Botschaft. (Infos: www.kosciol.at)
Zu den polnischen "Jan Pawel"-Gedenkorten zählt auch die St.-Josefs-Kirche am Wiener Kahlenberg: Jenes Gotteshaus, das bereits 1906 - zwölf Jahre vor Polens Unabhängigkeit - Polnisches Nationalheiligtum wurde und 1983 einen Papstbesuch erhielt. Daran erinnert eine Tafel mit dem Papst-Motto "Totus Tuus", die früher im Stephansdom hing, gefertigt aus Sandstein aus jenem Steinbruch nahe Krakau, in dem der Heilige in NS-Zeiten als Zwangsarbeiter tätig war. Auch ein Messkleid, Schuhe, Scheitelkäppchen und Messkelch sind in der Kirche zu finden, sowie eine Blutreliquie. Mit dieser gibt es regelmäßig Einzelsegnungen - am monatlichen "Papstsonntag", an dem Messbesucher eine Auslegung der Enzykliken von Papst Johannes Paul II. zu hören bekommen. Der Todestag wird darüber hinaus zwar nicht extra gefeiert, "wohl aber sein Geburtstag, der Tag seiner Heiligsprechung oder sein kirchlicher Gedenktag am 22. Oktober", heißt es vonseiten des Kirchenrektors Roman Krekora. (Infos: https://kahlenberg-kirche.at)
Namensgeber für Pfarre und Seelsorgezentrum
Obwohl nicht von Johannes Paul besucht, tragen auch weitere religiöse Orte in Wien seinen Namen. Darunter die "Pfarre zum Heiligen Johannes Paul II." in Wien-Brigittenau, die bei der Pfarrzusammenlegung vor fünf Jahren den Wojtyla-Papst zu ihrem Patron und Namensgeber ausgewählt hat. Eine lebensgroße Holzstatue des Heiligen im Altarbereich sowie eine in einem Seitenaltar ausgestellte Blutreliquie verweisen an ihn, sowie auch ein Festgottesdienst am Todestag um 18.30 Uhr in der Teilgemeinde St. Brigitta, den Pfarrer Wolfgang Seybold leiten wird. (Infos: https://pfarre-stbrigitta.at)
Dass Johannes Paul II. aufgrund zahlreicher Initiativen wie etwa seiner "Erfindung" der Weltjugendtage ein "Papst der Jugend" war, hat ihn auch zum Namensgeber des Wiener "Zentrum Johannes Paul II." in Wien-Landstraße gemacht. "Er hat einen radikalen Humanismus gelebt - ein unerschütterliches Vertrauen in die Größe und Berufung jedes Menschen. Er hat eine junge, dynamische Kirche verkörpert, die freudig und mutig den Glauben lebt. Und er hat sich kompromisslos für missionarische Erneuerung eingesetzt, für eine Kirche, die hinausgeht, um Christus zu verkünden", teilte dessen Gründer und Leiter, P. George Elsbett von den Legionären Christi, gegenüber Kathpress mit. Diese Grundsätze seien auch für das Zentrum, das schon bald in die Wiener Praterstraße umsiedeln wird, prägend. Am Mittwoch gibt es um 13.45 Uhr einen Festgottesdienst, "bei dem wir danken, beten und an das kraftvolle Zeugnis dieses heiligen Papstes erinnern wollen", hieß es vorab dazu. (Infos: https://zentrum-johannes-paul-ii.at)
Heilig seit elf Jahren
Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 mit dem bürgerlichen Namen Karol Wojtyla in Wadowice (Polen) geboren. 1978 wurde er als erster Slawe und erster Nicht-Italiener seit 456 Jahren zum Papst der katholischen Kirche gewählt und übte dieses Amt bis zu seinem Tod am 2. April 2005 mehr als 26 Jahre lang aus, womit es das zweitlängste Pontifikat der Kirchengeschichte war. Bereits sechs Jahre später, am 1. Mai 2011, sprach ihn sein Nachfolger Papst Benedikt XVI. in Rom selig, am 27. April 2014 Papst Franziskus heilig.
Quelle: kathpress