
Wien: Interreligiöses Fastenbrechen im Rathaus mit Schönborn
Die Stadt Wien und die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) luden Donnerstagabend zum interreligiösen Iftar ins Wiener Rathaus. Bürgermeister Michael Ludwig und IGGÖ-Präsident Ümit Vural begrüßten zum Fastenbrechen u.a. Kardinal Christoph Schönborn, den Wiener Apostolischen Administrator Josef Grünwidl, Oberabbiner Jaron Engelmayer, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und den Präsidenten der Buddhistischen Religionsgesellschaft Gerhard Weißgrab. Das Iftar im Rathaus stehe symbolisch für ein gelebtes Miteinander und für Vielfalt in Wien, so IGGÖ-Präsident Vural in seiner Ansprache. Offenheit und gegenseitiger Respekt seien das Fundament für eine lebendige und zugleich integrative Gesellschaft.
Bürgermeister Ludwig bezeichnete den Islam als Teil der Gesellschaft in der Stadt Wien. Er hob auch das Bemühen der Stadt hervor, die Zusammenarbeit unter den Religionen zu fördern. Im Wiener Religionsrat seien bereits 20 Kirchen und Religionsgemeinschaften vertreten. Wien sei eine Stadt des Friedens und der guten Beziehungen der Religionen.
Wien sei zugleich eine Stadt von internationalem Format, in der zahlreiche internationale Organisationen angesiedelt sind. Ludwig bedauerte in diesem Zusammenhang auch, dass es nicht gelungen sei, das Internationale Dialogzentrum KAICIID in Wien zu halten. Der Hauptsitz wurde 2022 von Wien nach Lissabon verlegt. Das KAICCI wurde 2012 von Saudi-Arabien, Österreich und Spanien gegründet. Der Heilige Stuhl ist seit der Gründung Ständiger Beobachter.
Bürgermeister Ludwig würdigte in seiner Ansprache auch einmal mehr den Einsatz von Kardinal Schönborn für den Religionsfrieden. Und auch Schönborn ergriff kurz das Wort mit einem biblischen Fastenimpuls. Er zitierte den Propheten Jesaja: "Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, (...) die Versklavten freizulassen, (...) an die Hungrigen dein Brot auszuteilen."
Der Einladung zum Iftar-Essen waren u.a. auch der Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki, der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs, die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, der Wiener Superintendent Matthias Geist, der orthodoxe Erzpriester Alexander Lapin, die altkatholische Bischöfin Maria Kubin, Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche und der Leiter des Kultusamtes Florian Welzig gefolgt.
Quelle: kathpress