
Administrator Grünwidl plädiert für mehr Dialogkultur in Politik
Der Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien, Josef Grünwidl, hat sich für eine stärkere Dialog- und Zusammenarbeitskultur in Kirche wie Politik ausgesprochen. In einem Interview für die Ö1-Sendung "Religion aktuell" (Donnerstag) am Rande der dieswöchigen Vollversammlung der Bischofskonferenz in der ungarischen Erzabtei Pannonhalma betonte Grünwidl die Bedeutung einer "Zusammenarbeit auf Augenhöhe", wie sie im synodalen Prozess der Kirche angestrebt werde.
Angesichts der aktuell "politisch schwierigen Situationen, wo auch die Extremisten und extreme Positionen immer stärker werden und Demokratie nicht einfach eine Selbstverständlichkeit ist", müsse man Miteinander und "den echten Dialog" stärken, sagte Grünwidl dem ORF-Radio.
Eine synodale Kultur könne auch im politischen Gespräch Vorbild sein, weil es darum gehe, "wirklich zuzuhören, um gemeinsam einen guten Kompromiss zu finden", so der Übergangsleiter der Erzdiözese Wien.
Für die Kirche stehe dabei stets der Schutz der Schwächsten und die Wahrung der Menschenrechte im Mittelpunkt. "Die Caritas hat das ja auch zum neuen Regierungsprogramm sehr deutlich formuliert", betonte Grünwidl und unterstrich, dass dies auch die Haltung der Bischofskonferenz sei.
Grünwidl war am 22. Jänner zeitgleich mit der Emeritierung von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien von Papst Franziskus zum interimistischen Leiter der Erzdiözese Wien ernannt worden. Als Administrator nahm er in den vergangenen Tagen auch an der Frühjahresvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz teil.
Quelle: kathpress