
Weltwassertag: Hilfswerk warnt vor fehlendem Trinkwasser im Tigray
Auf die dramatische Wassernot in afrikanischen Ländern, insbesondere in der nordäthiopischen Region Tigray, hat die Entwicklungsorganisation "Jugend Eine Welt" im Vorfeld des Weltwassertags (22. März) aufmerksam gemacht. "Die Bevölkerung muss teilweise Wasser aus schmutzigen Lacken trinken, da sie ansonsten verdursten würde", schilderte Wolfgang Wedan, Nothilfe-Koordinator der Hilfsorganisation, die Lage vor Ort. Infolge des Klimawandels und eines verheerenden Bürgerkriegs vor zweieinhalb Jahren ist die Nahrungsmittel-, Wasser- und Gesundheitsversorgung im Tigray zu einem gravierenden Problem geworden.
Laut Angaben der Vereinten Nationen leben dort eine Million Binnenflüchtlinge in notdürftigen Camps. Mit ihren Projektpartnern vor Ort versorgt "Jugend Eine Welt" mithilfe von angemieteten Wasser-LKWs in Adwa, Shire sowie in Mekelle 15.000 Binnenflüchtlinge mit täglich 45.000 Litern Wasser zum Trinken und Kochen. "Um Verunreinigung zu vermeiden und die Hygiene sicherzustellen, verteilen wir an jeden Haushalt auch saubere Kanister", so Wedan.
Gemeinsam mit den Salesianern Don Bosco saniert die Hilfsorganisation im Rahmen eines von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) geförderten Projekts zusätzlich drei Wasserstellen in den Städten Shire, Adwa und Mekelle. Schätzungsweise 10.000 Personen sollen dadurch regelmäßig Zugang zu Wasser für den Hausgebrauch erhalten. Damit auch Kriegsversehrte sowie Menschen mit Behinderung die Wasserstellen problemlos erreichen können, sind diese behindertengerecht ausgestattet, wie "Jugend Eine Welt" mitteilte.
Wiederaufbau des Schulsystems
Weiters wird am Standort der Salesianer in Adwa zurzeit eine Solarpumpe für den dort befindlichen Brunnen installiert, um von den häufigen Stromausfällen unabhängig zu sein, hieß es. "Die drei Wasserstellen ermöglichen sowohl den Binnenvertriebenen als auch der lokalen Bevölkerung einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser", erklärte Wedan.
Auch in den Wiederaufbau des im Bürgerkrieg und während der Coronakrise zerstörten Schulsystems in Tigray, das seit 2020 stillsteht, fließen Hilfsgelder. "Mehr als 2,3 Millionen Mädchen und Buben konnten während dieser vier Jahre keine Schule besuchen. In der gesamten Tigray-Region waren 2.270 Schulen geschlossen", berichtete "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Zudem wurden laut UN-Angaben mindestens 85 Prozent der Schulen teilweise oder schwer beschädigt. Spenden sollen der Anschaffung von grundlegendem Mobiliar wie Tafeln, Tischen, Stühlen und Schulmaterial dienen und im Kampf gegen den Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser helfen.
(Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000; Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden)
Quelle: kathpress