
Synodaler Prozess in Österreich: Umsetzung nimmt Formen an
Der Synodale Prozess in der Katholischen Kirche geht weiter - in Österreich wie auch auf weltkirchlicher Ebene. Österreichs Bischöfe haben auf ihrer Frühjahrsvollversammlung konkrete Schritte auf Ebene der Diözesen, auf Österreich-Ebene sowie im Bereich der Bischofskonferenz beschlossen. Das geht aus einer Erklärung zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz hervor. Um Synodalität in den Diözesen zu stärken, wird demnach in jeder Diözese durch den jeweiligen Diözesanbischof eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Ebenso sollen auf nationaler Ebene durch eine weitere Arbeitsgruppe unterstützende Maßnahmen erarbeitet werden, die die Synodalität in den Diözesen stärken.
Eine weitere Arbeitsgruppe wird sich um die Stärkung der Synodalität in der Österreichischen Bischofskonferenz und ihren Einrichtungen bemühen. Eine weitere Arbeitsgruppe soll sich mit der Frage befassen, wie von Österreich aus die Synodalität auf kontinentaler Ebene weiterentwickelt werden kann.
Synodalität sei in Österreich bereits gelebte Praxis, betonen die Bischöfe. Sehr bewährt hätten sich Mitwirkungsgremien auf Ebene der Pfarren und der Diözesen. So gestalteten etwa in den Pfarrgemeinderäten und pfarrlichen Vermögensverwaltungsräten über 40.000 gewählte Mitglieder ehrenamtlich das kirchliche Leben vor Ort mit.
Auch in den Diözesen hätten in den letzten Monaten bereits konkrete Initiativen zur Stärkung der Synodalität stattgefunden; beispielsweise in der Erzdiözese Salzburg bei Pfarrbesuchen und Visitationen und in der Diözese St. Pölten bei den Begegnungswochen in den Dekanaten. In der Diözese Graz-Seckau habe die erste von mehreren geplanten Diözesankonferenzen mit repräsentativ ausgewählten Personen stattgefunden, und in der Diözese Innsbruck gebe es synodale Pastoraltage. In der Erzdiözese Wien würden alle Führungskräfte zum Thema Synodalität geschult.
Weltkirchlicher Zeitplan
Eingebettet sind die synodalen Schritte in Österreich in die weltkirchlichen Vorgaben. Die Bischöfe verweisen auf das Schlussdokument "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung" der letzten Bischofssynode, das von Papst Franziskus lehramtlich in Kraft gesetzt wurde. Vor wenigen Tagen wurden vom Vatikan Eckpunkte für die Umsetzung des Schlussdokuments veröffentlicht, die in einem weiteren Dokument im Mai nochmals konkretisiert werden sollen.
Innerhalb von drei Jahren soll dann die Umsetzung auf den verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens erfolgen und in eine "Kirchliche Versammlung" im Oktober 2028 im Vatikan münden.
Abschließend heißt es in der Erklärung der Bischöfe: "Synodalität stärkt das Miteinander und eröffnet einen geistlichen Raum, in dem gemeinsame Entscheidungen reifen können, damit die Kirche ihre Mission erfüllen kann - als Salz der Erde und Licht für die Welt."
Quelle: kathpress