
Bischöfe wollen neue Regierung nach Möglichkeit unterstützen
Österreichs Bischöfe wollen mit der neuen Bundesregierung zusammenarbeiten, sie mit ihrem Gebet begleiten und nach Möglichkeit unterstützen. Die innenpolitischen Ereignisse und Wendungen der letzten Wochen und Monate hätten gezeigt, wie wertvoll die politische Kompromissbereitschaft gerade in einer repräsentativen Demokratie ist, so die Bischöfe in einer Erklärung zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung in der ungarischen Abtei Pannonhalma.
Die Bischöfe betonen die Notwendigkeit des Konsenses und der Zusammenarbeit im Dienst für das Gemeinwohl. Die Bischofskonferenz werde daher den regelmäßigen Dialog mit allen im Parlament vertretenen Parteien fortsetzen, wie er bereits seit zwei Gesetzgebungsperioden gepflegt wird.
Die notwendige Konsolidierung des Budgets stehe außer Zweifel, heißt es in der Erklärung weiter. Eine solche Konsolidierung dürfe jedoch nicht zulasten der Schwächsten in der Gesellschaft gehen. "Wer unverschuldet in Not gerät, muss auf die Hilfe der Allgemeinheit vertrauen können", so die Bischöfe wörtlich. Kinderreiche Familien und Alleinerziehende würden viel für die Gesellschaft leisten und bräuchten gerade angesichts der demografischen Entwicklung und Überalterung der Gesellschaft Unterstützung.
Die Bischöfe warnen zugleich davor, dass mangelnde Entschlossenheit bei der Sanierung des Staatshaushalts letztlich zulasten kommender Generationen gehe und den "Generationenvertrag" gefährde. Gleichzeitig ist bei allen Maßnahmen darauf zu achten, dass Österreich ein leistungsfähiger Wirtschaftsstandort mit sicheren Arbeitsplätzen bleibt.
Die politische Kunst des gerechten Kompromisses benötige jedenfalls in einer Demokratie einen starken Rückhalt in der wählenden Bevölkerung. Eine Mentalität der bloßen "Besitzstandswahrung" entspreche dem in keiner Weise, so die Bischöfe. Sie betonen zugleich, dass Österreich trotz budgetärer Probleme ein reiches Land sei und sie appellieren wörtlich: "Bleiben wir großzügig bei der humanitären Hilfe im Ausland, bei der Entwicklungszusammenarbeit und gegenüber Geflüchteten." Diese Haltung werde letztlich für alle ein Segen sein.
Quelle: kathpress