
Ordensspital in OÖ setzt auf digitales Rufsystem per Touchscreen
Das oberösterreichische Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried ist österreichweit das erste Spital, das neben der klassischen Lichtrufanlage auf Hilfe per Touchscreen setzt. Patientinnen und Patienten können ihre Anliegen - von Hilfe bei der Körperpflege bis zum Wunsch nach einem Tee - über ein digitales Rufsystem mitteilen. Dieses soll Kranken und dem Pflegepersonal den Alltag erleichtern, hieß es bei der Vorstellung des Systems im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag.
"Die Zukunft der Gesundheitsversorgung liegt in der intelligenten Nutzung digitaler Technologien", erklärte Krankenhaus-Geschäftsführer Johann Minihuber. Das neue Rufsystem sei ein Beispiel dafür, wie moderne Technik gezielt eingesetzt werden könne, um die Qualität der Versorgung weiter zu verbessern. Konkret sortiert das System CliniServe die Anliegen der Patienten und leitet sie direkt an das Dienst-Smartphone einer qualifizierten und zuständigen Ansprechperson weiter. Das Pflegepersonal kann dann bereits die benötigten Utensilien zur Behandlung mitbringen, was Wegzeiten spart, wie Pflege-Bereichsleiter Christoph Spann sagte. Dadurch bliebe mehr Zeit für den direkten Kontakt mit den Patienten.
Verbesserte Kommunikation
"Die Technik muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt", betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander bei der Vorstellung. Die "digitale Glocke" entlaste das Personal und ermögliche gleichzeitig eine "noch individuellere" Versorgung der Patientinnen. So sind im System etwa 19 Sprachen verfügbar, in denen Anliegen kommuniziert werden können, was Sprachbarrieren reduzieren und die Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Kranken verbessern soll. Durch weniger "Glockenrufe" könne auch die Lärmbelästigung auf den Stationen verringert werden, hieß es seitens des Krakenhauses.
Die Nutzung von CliniServe sei intuitiv: "Wer mit einem Smartphone umgehen kann, wird sich rasch zurechtfinden." Das Krankenhaus konnte in den knapp vier Monaten seit Inbetriebnahme des Systems "sehr positive" Rückmeldungen verzeichnen. Für jene, die die "digitale Glocke" nicht nutzen möchten, bleibe die klassische Lichtrufanlage weiterhin bestehen.
Das Schwerpunktspital des Innviertels umfasst 18 medizinische Abteilungen und Institute. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Rund 1.800 Mitarbeitende kümmern sich um die gesundheitlichen Bedürfnisse von jährlich mehr als 137.000 stationären und ambulanten Patientinnen und Patienten. Das Ordensklinikum Innviertel ist im Eigentum der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und der Vinzenz Gruppe.
Quelle: kathpress