
Wiener Sozialethiker: KI-Papier des Vatikans "auf der Höhe der Zeit"
Als lesenswerten Debattenbeitrag "auf der Höhe der Zeit" hat der Wiener Medien- und Sozialethiker Alexander Filipovic das jüngste Papier des Vatikan zum Thema Künstliche Intelligenz gewürdigt. Das im Jänner veröffentlichte Dokument "Antiqua et nova" folge einer "erstaunlich sensiblen und modernen Anthropologie und schaffe es, "Technologien der KI in ihrer Komplexität gerecht zu werden", urteilte Filipovic in einem Gastbeitrag für das Portal "communio.de" (17. März).
Zugleich verwies Filipovic auf Leerstellen, die sich gerade dort zeigten, wo es um die heikle Thematik möglicher und notwendiger Regulierung von KI-Anwendungen gehe. Es fehle eine "politische Perspektive und Problematisierung, wie von der Ethik zur Gestaltung überhaupt zu kommen ist". Es sei zutreffend, dass - wie das Papier festhalte - ein großer Teil der Macht über KI in wenigen Händen konzentriert sei, "aber was fällt uns ein, um diesen beklagenswerten Zustand zu verändern? Wie können wir KI demokratisieren, zu einem öffentlichen Gut machen? Denn nur dann wird KI auch wirklich das Gemeinwohl weltweit fördern können".
Das Dokument "Antiqua et nova" (Mit alter und neuer Weisheit) wurde gemeinsam verantwortet von der vatikanischen Glaubensbehörde unter Kardinal Víctor Fernández sowie von der Behörde für Kultur und Bildung unter Kardinal José Tolentino Calaça de Mendonça. Es wurde am 28. Jänner veröffentlicht und wendet sich an einzelne Nutzer von KI ebenso wie an Familien, Unternehmen, Institutionen, Regierungen und internationale Organisationen. Auf allen Ebenen gehe es darum, KI im Sinne des Allgemeinwohls zu nutzen.
Quelle: kathpress