
Kloster Mehrerau: Wiedereröffnungsfeier der Abteikirche
Nach einem einjährigen Umbau wird die Abteikirche der Vorarlberger Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau feierlich wiedereingeweiht. Am Freitag, 21. März, um 17 Uhr feiern Abt Vinzenz Wohlwend und der Konvent des Klosters eine Segensfeier. Diese markiert das Ende des zweiten Bauabschnitts sowie die Rückkehr der Mönche und Gläubigen in die Kirche, nachdem die Gottesdienste während der Renovierungsarbeiten vorübergehend im Refektorium abgehalten wurden. Bis zum Jahr 2027, wenn das Kloster sein 800-jähriges Bestehen feiert, soll der gesamte Gebäudekomplex restauriert und infrastrukturell modernisiert werden. Die Renovierung läuft seit 2022.
Das Investitionsvolumen von 3,4 Mio. Euro für die Sanierung der neuromanischen Abteikirche, die in den Jahren 1856 bis 1859 von den Wettinger Zisterziensern errichtet und von 1961 bis 1964 von Architekt Hans Purin umgestaltet wurde, wurde aus Eigen- und Fördermitteln sowie aus Spendengeldern finanziert. Hinzu kommen Förderungen des Bundes, des Landes Vorarlberg und der Stadt Bregenz sowie Spenden. Auch die Diözese Feldkirch unterstützte die Renovierung, obwohl Mehrerau-Wettingen als Territorialabtei direkt dem Vatikan unterstellt ist und nicht der Diözese.
Laut einer Presseaussendung des Klosters wurde die Kirche "behutsam saniert". Es gibt nun mehr Licht, eine verbesserte Akustik, gereinigte Wände und Decken, sanierte Kirchenbänke, einen erneuerten Boden sowie ein rollstuhlgerechtes Chorgestühl.
"Unsere Herzen machen einen Sprung, jedes Mal, wenn wir unsere Kirche betreten", sagte Abt Vinzenz Wohlwend. Zudem ist es nun möglich, die Gottesdienste live zu übertragen. Die neue Akustikanlage ist mit Hörgeräten kompatibel, und die Kirche verfügt über ein energiesparendes Licht- und Heizungskonzept. "Trotz der umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten bleibt der Zisterzienser-Charakter erhalten", betonte der Abt.
Von der Restaurierung zur Wiedereröffnung
Aus den drei Seitenkapellen entstanden zwei Beichträume sowie eine Kapelle mit Reliquien, etwa der Heiligen Gallus, Bernhard und Maurus sowie von Bruder Klaus. Auch der Kirchenboden und die Fenster wurden saniert, sowie die Mehrerauer Gnadenmutter, eine um 1500 geschaffene Statue, die auf einem neugotischen Altaraufbau steht und das etwa 400 Jahre alte Triptychon in der Abteikirche - ein gotisches Tafelgemälde.
Neben der Renovierung der Kirche entstand ein neues Geschoß über dem Kreuzgang: eine Verbindungs-"Brucke" zwischen West- und Ostflugel mit Aufenthalts- und Schulungs- bzw. Meditationsräumen für Seminar- und Kloster-Gäste.
Als dritten und letzten Bauabschnitt plant das Kloster die Sanierung und Erweiterung der Gästezimmer. "Wir öffnen diesen lebendigen, spirituellen Ort für mehr Menschen und stärken unser Kloster als Ankerplatz des Glaubens", erklärte Abt Vinzenz Wohlwend. Zudem werde es erneut eine Sommerausstellung im Kloster geben. Unter dem Titel "'Hoi b'sundrig!'- Große Dinge, kleine Dinge" präsentiert der Konvent zusammen mit dem Kurator Tobias G. Natter besondere Gegenstände aus Vorarlberg.
Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau
Die Territorialabtei Wettingen-Mehrerau, zu der auch das Priorat Birnau in Uhldingen gehört, am österreichischen Bodensee wurde im 11. Jahrhundert als Benediktinerabtei gegründet und 1806 zunächst aufgelöst. 1854 wurde sie durch Schweizer Zisterzienser besiedelt, die dort die Tradition des 1841 geschlossenen Klosters Wettingen fortführen. Seitdem führt die Abtei den Doppelnamen. Sie ist die letzte Zisterzienserabtei im Bodenseeraum und gehört zu den wenigen verbliebenen Territorialabteien, die keiner Diözese angehören. Der Abt von Wettingen-Mehrerau ist dementsprechend auch Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz. Zugleich ist er Abtpräses der Mehrerauer Zisterzienserkongregation mit über 19 Klöstern in Österreich, Schweiz, Deutschland, Slowenien und den USA.
Derzeit gehören 20 Mönche zur Gemeinschaft des Kloster Mehrerau in Bregenz am Bodensee. Im November 2022 startete das Kloster die umfangreichste Klostersanierung in Bregenz.
Quelle: kathpress