
Bischof Scheuer: "Teilen eignet sich nicht für Populismus"
Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer und Margit Schmidinger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb) in OÖ, luden am Freitag zum traditionellen Benefizsuppenessen in den Steinernen Saal des Linzer Landhauses ein. Der Einladung war u.a. Bischof Manfred Scheuer gefolgt. Er unterstrich in seiner Rede, dass es nicht selbstverständlich sei, dass Menschen teilten. Wenn man sich etwa die Haltung und das Vorgehen der Vereinigten Staaten hinsichtlich Entwicklungshilfe vor Augen führe, dann ahne man: "Teilen eignet sich nicht für Populismus. Zum Teilen braucht es Empathie, Einfühlungsvermögen und ein Verständnis für globale Humanität, die nicht an Ländergrenzen Halt macht."
Bischof Scheuer zitierte Papst Franziskus, der Frieden und Chancengleichheit zueinander in Beziehung setzt: "Wer Frieden in eine Gesellschaft bringen will, darf nicht vergessen, dass Ungleichheit und eine fehlende ganzheitliche Entwicklung des Menschen eine Friedensbildung unmöglich machen."
Das traditionelle Benefizsuppenessen im Rahmen der Aktion Familienfasttag fand heuer bereits zum 23. Mal statt. Unter dem Titel "Gemeinsam für mehr Klimagerechtigkeit" wurden die Folgen der Klimaveränderungen diskutiert und am heurigen Beispielland Kolumbien aufgezeigt. Im Mittelpunkt stehen die Zusammenhänge zwischen Umweltschäden durch Rohstoffabbau und den Auswirkungen in Kolumbien sowie dem westlichen Rohstoffhunger für neue Technologien zur Erreichung nationaler Klimaziele.
kfb-Vorsitzende Schmidinger sah die Frauen in Kolumbien als Impulsgeberinnen: "Sie stehen auf und stellen sich einem ausbeuterischen System entgegen. Dazu brauchen sie aber unsere Unterstützung." So sei es möglich, den Frauen und ihren Familien Hoffnung auf eine gerechte und lebenswerte Zukunft zu geben, betonte Schmidinger. Nachsatz: "Nicht die Spaltung der Gesellschaft bringt uns weiter, sondern die gemeinsame Anstrengung, die Lebensumstände von allen Menschen zu verbessern." Die Vorsitzende dankte schließlich Landeshauptmann Stelzer für die Gastfreundschaft und dem Land Oberösterreich, das auch heuer wieder die eingehenden Spenden verdoppeln wird.
Mit dem Engagement der Katholischen Frauenbewegung werde Bewusstseinsbildung geschaffen. Und das sei sehr wichtig, betonte Landeshauptmann Stelzer: "Speziell, wenn wir an die vielen benachteiligten Frauen und deren Familien auf den verschiedenen Erdteilen - besonders in Lateinamerika, Afrika und Asien - denken." Der heurige Projektschwerpunkt sei ein besonders schönes Abbild dessen, "dass Entwicklungszusammenarbeit immer uns alle angeht", so der Landeshauptmann. Das Engagement der Frauenbewegung fördere eine Kultur des Miteinanders.
Quelle: kathpress