
Papst weiter im Spital - Solidaritätsaktion bei Rom-Marathon
Einen Monat nach seiner Einweisung in das römische Gemelli-Krankenhaus hat sich der Zustand des schwer lungenkranken Papst Franziskus offenbar weiter stabilisiert. Der 88-Jährige verfolge seine verordnete Sauerstofftherapie, die nachts hochdosiert über eine Atemmaske und tagsüber durch Nasenkanülen erfolge, teilte der Vatikan am Freitag mit. Ebenfalls mache er leichte Mobilisierungsübungen.
Wie bereits in den vergangenen Tagen habe er per Videoübertragung die Fastenexerzitien der römischen Kurie verfolgt, die unter Leitung des päpstlichen Hauspredigers Roberto Pasolini in der vatikanischen Audienzhalle stattfinden und nun enden. Am Freitagabend wollen die behandelnden Ärzte neue Details zum Gesundheitszustand des Papstes mitteilen, der am Donnerstag den zwölften Jahrestag seiner Wahl beging.
Entlassungstermin nicht in Sicht
Franziskus wurde am 14. Februar zunächst wegen einer anhaltenden Bronchitis in das Krankenhaus gebracht. Dort wurde eine komplexe Atemwegsinfektion mit beidseitiger Lungenentzündung festgestellt. Zwischenzeitlich schwebte er in akuter Lebensgefahr. Unterdessen dämpfte der Vatikan Erwartungen auf eine Entlassung in absehbarer Zeit.
Am Sonntag erwartet ihn ein besonderes Zeichen der Solidarität: Vor dem Start des 30. Rom-Marathons sind die 30.000 Profi- und Amateursportler aus 126 Ländern zu 42 Schweigesekunden aufgerufen - pro Kilometer der Marathonstrecke eine Sekunde. Mit diesem "größten Moment der Besinnung und Stille in der Geschichte eines Sportereignisses" wolle man die Verbundenheit zu Franziskus ausdrücken, einem großen Fan des Sports und des Rom-Marathons, teilten die Veranstalter mit.
Längster Spitalsaufenthalt für Franziskus
Auch im Krankenhaus arbeitet der Papst weiter, unter anderem segnete er etwa 30 Bischofsernennungen ab. Für Franziskus ist es der längste Spitalsaufenthalt seiner zwölfjährigen Amtszeit. Sein Vorvorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) verbrachte nach dem Attentat vom Mai 1981 55 Tage im Gemelli-Spital. Benedikt XVI. (2005-2013) war in seiner knapp achtjährigen Amtszeit nie als Patient in dem Krankenhaus; lediglich als Besucher, als sein Bruder Georg dort behandelt wurde.
Ab Freitagabend wird wieder live auf dem Petersplatz für die Gesundheit von Papst Franziskus gebetet. Die Andacht ab 19.30 Uhr wird von dem argentinischen Geistlichen Lucio Adrian Ruiz geleitet, stellvertretender Präfekt der vatikanischen Kommunikationsbehörde, die die Andacht organisiert. Es ist das erste Mal, dass das Gebet nicht von einem Kardinal oder Erzbischof geleitet wird. Die Rosenkranzandachten hatten am 24. Februar begonnen. Aufgrund der Fastenexerzitien der Kurie fanden sie in dieser Woche allerdings in der Audienzhalle statt, von wo sie auf Großbildschirme am Petersplatz sowie über Medien weltweit übertragen wurden.
Quelle: kathpress