
Krautwaschl: Pfarrhaushälterinnen wichtige Bezugspersonen für Kirche
Mit einem Festgottesdienst im Priesterseminar Graz feierten die steirischen Pfarrhaushälterinnen das 50-jährige Bestehen ihrer Berufsgemeinschaft. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl würdigte in seiner Predigt am Donnerstag ihre zentrale Rolle für das kirchliche Leben. Pfarrhaushälterinnen stellten weit über hauswirtschaftliche Aufgaben hinaus wichtige Bezugspersonen in den Pfarren dar, betonte der Bischof. Pfarrhöfe würden durch ihre Tätigkeiten zu Orte der Begegnung, so Krautwaschl: "Werden Sie, bitte, nicht müde im Mitgehen und dabei, dass Ihr Pfarrhof lebendig bleibt!"
Der steirische Diözesanbischof verwies auch auf die Herausforderungen des Berufs: So seien die Pfarrhaushälterinnen oft erste Ansprechpartnerinnen für die Sorgen und Hoffnungen der Gläubigen und eine wesentliche Stütze für die Seelsorge. Auch er verbinde mit der Tätigkeit der Pfarrhaushälterinnen "nicht bloß Arbeit im Haushalt, sondern auch das, was sich Menschen unter Begegnung wünschen und vorstellen".
Der Bischof appellierte zudem an die Anwesenden - mit Blick auf strukturelle Änderungen in der Diözese Graz-Seckau -, Veränderungen in der Kirche aktiv mitzutragen: "Kirche muss sich weiterentwickeln und damit gilt, dass wir unterscheiden lernen zwischen dem, was wesentlich ist an Kirche und dem, was sich neu an das Leben im Hier und Jetzt anzupassen hat."
Die Wurzeln der Berufsgemeinschaft reichen in die 1950er Jahre zurück. Bischof Josef Schoiswohl (1901-1991) setzte sich für eine Aufwertung des Berufsbildes ein. In den 1960er Jahren engagierte sich etwa Rosa Illek von der Katholischen Frauenbewegung für die Vernetzung der Pfarrhaushälterinnen. 1964 fand die erste diözesane Jahrestagung statt, später folgten Bildungswochen und Urlaubsfahrten. Bis heute bietet die jährliche Jahrestagung eine Plattform für Austausch und Qualifizierung.
Quelle: kathpress