
Militärbischof: Seelsorgliche Betreuung der Soldaten bleibt zentral
Der seelsorgliche Dienst an den Menschen und die religiöse und ethische Bildung der Angehörigen des Bundesheeres sind für Militärbischof Werner Freistetter die zentralen Aufgaben in der Militärdiözese, die es auch in schwieriger finanzieller Zeit im Blick zu behalten gilt. In seinem aktuellen Fastenhirtenbrief zur österlichen Bußzeit schreibt Freistetter wörtlich: "Militärseelsorge ist in der Nachfolge Christi Dienst an den Menschen, der sich immer an ihrem Grundauftrag orientieren muss: das Reich Gottes zu verkünden und die gemeinsame Religionsausübung der katholischen Heeresangehörigen auch unter den besonderen Bedingungen militärischen Dienstes zu ermöglichen und zu fördern."
In jedem Fall sei es erforderlich, "nahe bei den Soldatinnen und Soldaten und ihren Familien zu sein, mit ihnen Gottesdienst zu feiern, sie auf die Taufe, Firmung oder Trauung vorzubereiten und erreichbar zu sein, wenn sie Rat oder Hilfe brauchen".
Mit großer Aufmerksamkeit für ihre Sorgen und Anliegen sollten die Seelsorger sie auch in die Einsätze im In- und Ausland begleiten, wobei die Sicherstellung der Betreuung der Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz eine personelle Herausforderung sei, wie der Bischof einräumt.
Die zweite große Aufgabe, die religiöse und ethische Bildung aller Angehörigen der Militärdiözese, bestehe nicht in einem fixen, leicht abrufbaren Wissensvorrat, sondern hier gehe es um die "Aneignung durch jeden Einzelnen mit seiner Geschichte, seinen Fragen und seinen persönlichen Zugängen". Sie könne sich erst "im persönlichen Gespräch, in der gemeinsamen Begegnung wirksam entfalten und bildet Haltungen mit aus, die unsere Entscheidungen beeinflussen und unser berufliches und privates Leben mitgestalten".
Christlicher Glaube sei nie nur der Glaube Einzelner oder von kleinen Gruppen, "sondern er ist immer zugleich auch der Glaube der ganzen Kirche". Der christliche Glaube verbinde Menschen seit zwei Jahrtausenden über politische, nationale und kulturelle Grenzen hinweg und könne auf diese Weise auch zur Förderung des Friedens beitragen. Deshalb, so Freistetter, "ist es wichtig, gerade in den Streitkräften Zeichen für die universale Dimension des Christentums zu setzen: während der Auslandseinsätze, in denen österreichische Soldaten regelmäßig mit Soldaten anderer Nationen zusammenarbeiten, bei der jährlichen Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes und auch bei länderübergreifenden Treffen von Militärseelsorgern."
Quelle: kathpress