
Papst seit einem Monat im Spital - Rückkehr weiter ungewiss
Papst Franziskus ist seit genau einem Monat im römischen Gemelli-Krankenhaus. Inzwischen hat sich der Zustand des schwer Lungenkranken offenbar weiter stabilisiert, der 88-Jährige habe erneut eine ruhige Nacht verbracht, teilte der Vatikan Freitagfrüh mit. Franziskus wurde am 14. Februar zunächst wegen einer anhaltenden Bronchitis in das Krankenhaus im Nordwesten gebracht. Dort wurde eine komplexe Atemwegsinfektion mit beidseitiger Lungenentzündung festgestellt. Zwischenzeitlich schwebte er in akuter Lebensgefahr.
Unterdessen dämpften Vatikanquellen am Donnerstagabend Hoffnungen auf eine baldige Genesung oder gar Entlassung des Papstes. Seine Gesamtsituation sei trotz kleiner Besserungen unverändert, so der Tenor. Es sei noch immer zu früh, von einer "neuen Phase" zu sprechen. Noch immer erhält Franziskus tagsüber Sauerstoff über Nasenkanülen, nachts über eine Atemmaske. Am Freitagabend will der Vatikan neue medizinische Details zur Situation des Kirchenoberhaupts mitteilen, das am Donnerstag den zwölften Jahrestag seiner Wahl beging.
Dazu erhielt Franziskus Grüße aus aller Welt, darunter Hunderte Briefe von Kindern und Jugendlichen sowie Glückwünsche von US-Außenminister Marco Rubio. Mit dem medizinischen Personal der Gemelli-Klinik, wo er im päpstlichen Privattrakt im zehnten Stock behandelt wird, feierte er im Rahmen des Möglichen sein Amtsjubiläum. Dazu gab es eine Torte mit Kerzen. Weitere Details teilte der Vatikan nicht mit.
Längster Spitalsaufenthalt für Franziskus
Auch im Krankenhaus arbeitet der Papst weiter, unter anderem segnete er etwa 30 Bischofsernennungen ab. Deshalb hat das "Gemelli" bei manchen den Beinamen "Außenstelle des Vatikans". Für Franziskus ist es der längste Spitalsaufenthalt seiner zwölfjährigen Amtszeit. Den "Rekord" hält sein Vorvorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) mit 55 Krankenhaustagen infolge des Attentats von Mai 1981. Benedikt XVI. (2005-2013) war in seiner knapp achtjährigen Amtszeit nie als Patient in dem Krankenhaus; lediglich als Besucher, als sein Bruder Georg dort behandelt wurde.
Ab Freitagabend wird wieder live auf dem Petersplatz für die Gesundheit von Papst Franziskus gebetet. Die am 24. Februar begonnenen Rosenkranzandachten wurden in dieser Woche aufgrund der Fastenexerzitien der römischen Kurie aus der Vatikanischen Audienzhalle auf Großbildschirme auf den Platz sowie über Medien weltweit übertragen. Ab sofort beginnen die Gebete, denen jeweils ein hochrangiger Geistlicher vorsteht, um 19.30 Uhr, so der Vatikan.
Quelle: kathpress