
Kirche lädt am Aschermittwoch zum "Aschenkreuz to go" für Eilige
An mehr Orten denn je bietet die katholische Kirche in Österreich heuer ein "Aschenkreuz to go" an. Am Aschermittwoch, dem traditionellen Beginn der 40-tägigen Fastenzeit, gibt es an zentralen Plätzen der meisten Landeshauptstädte ein "Aschenkreuz für Eilige" - für Pendler, Reisende und alle Segenswilligen, die in der Hektik des Alltags einen Moment zur Ruhe kommen wollen, hieß es seitens der Diözesen. Mit der Aktion sollen Menschen "dort, wo sie unterwegs sind" abgeholt und auch jene angesprochen werden, die sonst nicht in die Kirche kommen. Der hier nur als kurze Geste vollzogene Aschenkreuzritus steht an diesem Tag sonst auch im Zentrum der feierlichen Gottesdienste in allen Pfarrkirchen des Landes.
Die Erzdiözese Wien bietet Aschenkreuzstationen unter anderem im "Raum der Stille" am Hauptbahnhof. Von 6.30 bis 19.00 Uhr können im zweiten Untergeschoss des Bahnhofs Aschenkreuze in ruhiger Atmosphäre empfangen werden. Sonst wird das Aschenkreuz von 12.30 bis 17 Uhr auch in der romanischen Kapelle des Wiener Schottenstifts bei der "Gesprächsinsel" auf der Freyung (Nr. 6a) gespendet, und jeweils von 10.30 bis 12 Uhr sowie von 17 bis 18 Uhr im Eingangsbereich der Karlskirche, auf der Wiedner Hauptstraße 53 vor dem Café Wortner und am Irene-Harand-Platz vor der Paulanerkirche. In Wien-Döbling gibt es zwei weitere Stationen: Zwischen 7.30 und 9 Uhr an der Kreuzung Sieveringerstraße/Obkirchergasse (nahe der Severinus-Apotheke) und vor der S45-Station Oberdöbling.
Unter dem Motto "Lass Schweres los und finde Leichtigkeit" ist die Linzer Citypastoral am Aschermittwoch auf der Linzer Landstraße direkt vor der Ursulinenkirche aktiv. Von 14 bis 16 Uhr wird dort das Aschenkreuz verteilt. Wer möchte, kann sich persönlich segnen lassen und eine Impulskarte passend zum Veranstaltungsmotto mitnehmen, teilte die Diözese Linz mit.
Auftakt zur Veränderung
"Veränderung braucht einen Auftakt", heißt es am Aschermittwoch am Infopoint Kirchen - Offener Himmel in der Erzdiözese Salzburg, wie Leiter Dominik Elmer in einer Aussendung erklärte: "Mit unserer Aktion wollen wir an gut erreichbaren Plätzen zum Innehalten einladen und auch jene erreichen, die im Alltagsstress den Beginn der Fastenzeit vielleicht vergessen hätten." Das Aschenkreuz soll einen bewussten Beginn der Fastenzeit schaffen. Zwischen 9 und 17 Uhr wird das Segenszeichen vor dem Offenen Himmel in der Franziskanergasse 3 sowie am Mirabellplatz bei der Kirche St. Andrä verteilt.
"Ashes to go" gibt es auch an mehreren Orten in Klagenfurt. Bischof Marketz erteilt den Aschensegen in der Domkirche von 12 bis 12.30 Uhr. Von 12 bis 16 Uhr teilen unterschiedliche Segensspender das Aschenkreuz aus, darunter Seelsorgeamtsdirektorin Elisabeth Schneider-Brandauer und Dompfarrer Peter Allmaier, teils begleitet von Live-Musik. Doch auch an der Pestsäule am Alten Platz werden von 10 bis 12 Uhr Aschenkreuze auf Stirnen gezeichnet - von Stadthauptpfarrer Gerhard Simonitti und seinem Team - sowie von 9.30 bis 10.30 Uhr am Wochenmarkt am Baumbachplatz, organisiert von der Pfarre St. Josef. Die Fastenzeit werde somit "dort, wo die Menschen unterwegs sind" begonnen, erklärte Dompfarrer Allmaier in einer Aussendung.
In Innsbruck gibt es Aschenkreuze vor der Citykirche (Spitalskirche) in der Maria-Theresien-Straße von 10.30 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr, im Stadtzentrum Kufsteins von 16 bis 18 Uhr. In Vorarlberg auf der Fußgängerzone kann man das Zeichen der Umkehr in der Bregenzer Altstadt von 10 bis 12 Uhr und von 10 bis 11 Uhr auf dem Schulhof der Volksschule Rohrbach in Dornbirn erhalten.
Etliche "Ash to go"-Orte gibt es am Mittwoch auch in der Steiermark: In Graz vormittags von 9 bis 12 Uhr am Bauernmarkt hinter dem Opernhaus (Kaiser-Josef-Platz) und in der Leechkirche (9 bis 14 Uhr, Zinzendorfgasse 3) sowie im Citypark beim Interspar (10 bis 12 Uhr, Lazarettgürtel), nachmittags am Bauermarkt am Leonhardplatz (12 bis 15 Uhr) und von 13 bis 16 Uhr in der Stadtkirche Kircheneck. Auch in Raaba sind im Technopark von 11 bis 14 Uhr, in Kindberg in der Fußgängerzone von 9 bis 11 Uhr am Schladminger Hauptplatz von 11 bis 14 Uhr Aschenkreuz-Verteiler unterwegs.
Zeichen der Buße
Mit dem Aschermittwoch beginnen die 40 Tage der Fastenzeit. Sein Name geht auf den Brauch zurück, dass Gläubigen an diesem Tag zum Zeichen der Buße und Umkehr ein Kreuz mit Asche auf die Stirn gezeichnet oder auf den Kopf gestreut wird.
Bereits in den alttestamentlichen Büchern Jona und Hiob diente die Asche als Zeichen der Buße. Der Priester spricht bei diesem Zeichen die Worte: "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst." Üblich ist dabei auch der Ausspruch: "Kehre um und glaube an das Evangelium" - ein Aufruf zur Wegkorrektur und zur Besinnung auf Christus als Zentrum des christlichen Glaubens.
Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Erst am Gründonnerstag, dem liturgischen Endtermin der Fastenzeit, wurden sie feierlich wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Besondere Bedeutung hat die Fastenzeit jedoch auch für die Vorbereitung der Katechumenen auf den Empfang der Taufe in der Osternacht.
Quelle: kathpress