
Lackner: "Ein wahrer und gerechter Friede ist kein bloßer 'Deal'"
Zum Gebet für den Frieden in der Ukraine und zur selbstlosen Hilfe für die Opfer des russischen Angriffs hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner aufgerufen. Der Erzbischof nannte den Ukraine-Krieg in einer am Montagnachmittag veröffentlichten Erklärung einmal mehr als "Tragödie der Menschheit". In diesen Tagen zeige sich zudem auch: "Für nicht wenige bedeutet Friede lediglich einen Vertrag." So müsse man auch jüngste Äußerungen der Führer Russlands und der USA begreifen. Doch ein wahrer und gerechter Friede sei kein bloßer "Deal", hielt dem der Erzbischof entgegen.
Ein solcher Friede "beginnt in den Herzen, er wird Wirklichkeit im Tun, er festigt sich mit der Hilfe des Himmels. Er muss im Äußeren gerecht sein, damit er im Inneren wachsen und reifen kann. Nur so kann er aufrichtig und dauerhaft sein", so Lackner, und weiter: "Wahrer Friede bedeutet nicht nur Überwindung eines Gegners, sondern auch unserer selbst."
Ohne US-Präsident Trump direkt zu nennen, übte Lackner heftige Kritik am Vorhaben, "von einem geknechteten Land eine Gegenleistung für die Hilfe zu verlangen".
Lackner verwies zudem auf das in der Katholischen Kirche derzeit begangenen "Heilige Jahr". Dieses sei ein Jahr der Hoffnung, "und Hoffnung im Glauben ist nicht allein das Erwarten eines guten Endes. Sperare contra spem, wider alle Hoffnung doch hoffen, das ist uns als Christen von Anfang an eingeschrieben."
Eindringlich rief der Erzbischof zum Gebet auf, doch es gelte: "Wir wollen nicht allein beten, sondern auch weiterhin helfen, wo immer wir können, auf jede Weise, die uns möglich ist. Wo Not herrscht, müssen wir sie lindern." Dafür brauche es keinen "Deal", keine Gegenleistung - "der Lohn dafür wird wertvoller als alles Geld dieser Welt sein".
Ebenso rief Lackner zum Gebet für Papst Franziskus auf: "Er hat öffentlich geweint um die Ukraine, sein ganzer Einsatz gilt dem Frieden. Bitten wir den Herrn, dass er ihm durch die schweren Stunden der Krankheit helfe. Und möge Gott alle segnen, die für den Frieden beten und wirken!"
Die Erklärung des Salzburger Erzbischofs wurde am Montagabend auch beim Gebet für den Frieden in der Ukraine im Salzburger Dom verlesen.
Quelle: Kathpress