
90 Jahre in Wernberg: Missionsschwestern feiern mit Bischof Marketz
Die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut feiern am Wochenende das 90-jährige Bestehen ihrer Niederlassung in Wernberg. Der Jubiläumsfestakt umfasst einen Festgottesdienst mit Diözesanbischof Josef Marketz, eine Festakademie sowie eine Vesper in Maria Wörth. Vor 90 Jahren, am 21. Februar 1935, hat die Kongregation der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut das Schloss Wernberg und die dazugehörige Liegenschaft gekauft. Die Schwesterngemeinschaft wisse sich bis heute in Gottes Hand, so Provinzoberin Sr. Pallotti in einer Aussendung am Dienstag: "1935 sprach keine Schwester von Zukunft und Hoffnung. Beides war ihnen trotz der tristen Lage selbstverständlich. Sie wussten, dass ihr Kloster Zukunft hat."
Das Kloster sei nach dem Erwerb durch den Orden nicht nur zu einem spirituellen Ort gewachsen, sondern habe auch zur Erhaltung eines kulturellen Erbes beigetragen. "Mit dem Kauf und der Renovierung des Schlosses retteten die Schwestern ein wertvolles Kulturgut für das Land Kärnten", betonte Sr. Pallotti.
Der Feierauftakt findet am Freitag, 21. Februar, mit einem Podiumsgespräch zum Thema "Brücken bauen - eine Mission" im Kloster Wernberg statt. Dabei diskutieren Vertreter der in Wernberg tätigen politischen Parteien mit Zugewanderten aus Nicht-EU-Staaten.
Am Samstag, 22. Februar, wird um 16 Uhr in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Wörth eine Vesper mit P. Christoph Eisentraut, Provinzial der Mariannhiller Missionare, gefeiert. Der Ort hat für die Missionsschwestern besondere Bedeutung: Nach dem Kauf des Schlosses Wernberg im Jahr 1935 vertraute die damalige Generaloberin den Klosterschlüssel symbolisch der Muttergottes von Maria Wörth an und stellte deren Wirken unter den Schutz der Gottesmutter.
Am Sonntag, 23. Februar, steht der Festgottesdienst mit Bischof Marketz in der Klosterkirche Wernberg im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Im Anschluss findet die Festakademie im Kloster statt. Nach der Begrüßung durch Provinzoberin Sr. Pallotti Findenig folgen Vorträge von Univ.-Prof. Peter Wiesflecker über die Geschichte von Schloss und Kloster Wernberg sowie von Generalassistentin Sr. Wallburga Ballhausen über die internationale Bedeutung des Standorts.
Größte weibliche Ordensgemeinschaft Kärntens
Die Kongregation der "Missionsschwestern vom Kostbaren Blut" wurde 1885 vom österreichischen Trappistenabt Franz Pfanner als aktiver Missionsorden in Mariannhill/Südafrika gegründet. Sie sind die größte weibliche Ordensgemeinschaft Kärntens. Das Kloster Wernberg ist Sitz der österreichischen Provinz und beherbergt 37 Ordensfrauen. Zwei kleine Gemeinschaften mit jeweils zwei Missionsschwestern vom Kostbaren Blut leben und wirken in der Stiftspfarre Gurk und in der Pfarre Hermagor. Weltweit zählt die Kongregation rund 700 Schwestern in 97 Niederlassungen.
Das Kärntner Kloster befindet sich in den Räumen des ehemaligen Schlosses, das 1227 erstmals urkundlich erwähnt und von Herzog Bernhard von Spanheim erbaut wurde. 1570 bis 1575 erfolgte durch Georg Freiherr von Khevenhüller der Umbau in die heutige Form. 1672 erwarben die Benediktiner von Ossiach das Schloss und erbauten die Kirche. 1783 wurde das Kloster aufgehoben. 1935 erwarben die "Missionsschwestern vom Kostbaren Blut" das mittlerweile verwahrloste Schloss Wernberg. Das Kloster wurde zum Provinz- und Ausbildungshaus der internationalen Kongregation. Aus wirtschaftlichen Gründen war es den Schwestern erst 1962 möglich, die Kirche zu renovieren und ihrer ursprünglichen Bestimmung zuzuführen.
Das Kloster Wernberg bietet ganzjährig verschiedene Bildungsangebote. Die Schwestern und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen einen Klosterladen, einen Kindergarten und ein Gästehaus mit 40 Betten. Zum Kloster gehört auch eine Landwirtschaft, die seit zwölf Jahren verpachtet ist.
Quelle: Kathpress