Schönborn: Brücken zwischen Ost und West bauen
Zur weiteren Stärkung der Verbindungen zwischen Ost- und Westeuropa, aber auch zwischen Christen in Ost und West ruft Kardinal Christoph Schönborn auf. In seiner Wochenkolumne in der Zeitung "Heute" erinnerte der emeritierte Wiener Erzbischof dazu am Freitag an die beiden Slawenapostel und Schutzheiligen Europas, Kyrill und Method, deren Gedenktag die Kirche am 14. Februar begeht. "Seit langem sind Ost und West in Konflikt und immer wieder im Krieg. Kyrill und Method wollten zwischen Ost und West eine Brücke bauen. Wie nötig ist sie heute!", hielt Schönborn fest.
Die byzantinischen Gelehrten Kyrill (826/827-869) und Method (um 815-885) missionierten im 9. Jahrhundert die slawischen Völker in deren Sprache. In ihrer Treue zu lateinischen wie zu byzantinischen, zu westlichen wie zu östlichen Traditionen wirkten Kyrill und Method schon "ökumenisch" in einer Zeit, als die Christen in Ost und West noch zu einer einzigen Kirche gehörten.
Die nach Kyrill benannte kyrillische Schrift sei bis heute den Ländern gemeinsam, die durch das Brüderpaar christlich wurden: die Ukraine und Russland, Bulgarien und Serbien, erinnerte der Kardinal. Seither prägten zwei Varianten des Christentums Europa: die Orthodoxie den Osten, die lateinische Tradition den Westen, so Schönborn: "Anfangs waren sie eins".
Kyrill und Method gehören zu den wichtigsten Heiligen der Ostkirche. Der aus Polen stammende Papst Johannes Paul II. (1978-2005) stellte sie 1980 dem Begründer des abendländischen Mönchtums, Benedikt von Nursia, als "Mitpatrone" und Schutzheilige Europas zur Seite. Am 14. Februar 1981 beging auch die katholische Kirche erstmals ihren Gedenktag.
Quelle: kathpress